Großhartmannsdorf 2004

Es zog mich in diesem Jahr ein weiteres Mal (Oktober) nach Großhartmannsdorf. Anlaß war jedoch nicht etwa mein Wartburg. Dennoch hat bei dieser Gelegenheit Olaf, der Restaurator vom Heineken-ASC meine Kofferraum-Bodenplatte verstärkt, was ich nur jedem Tourist-Fahrer wärmstens empfehlen kann.
Werkstätten ziehen mich magisch an und so war mein Trip die reinste Erholung: Fachsimpeln, bauen, basteln, helfen...
Olaf hatte denn auch gleich 2 Überraschungen für mich auf Lager:
Wir waren eingeladen, bei einem befreundeten IWL-Motorroller-Club in Spremberg einen höchst interessanten Bilder-Vortrag als Gäste beizuwohnen. Ein nächtlicher Ausflug, der sich gelohnt hat! Leider kann ich Ihnen gegenwärtig nichts an Bildern o.ä. dazu anbieten.
Die zweite Überraschung - nicht nur für mich - betraf einen kurzen Abstecher in die Werkstatt von Frank H., der z. Z. seinen Wartburg 313 restauriert. Wir waren, das darf ich wohl an dieser Stelle feststellen, beide perplex und hocherfreut, uns so aus heiteren Himmel persönlich kennenzulernen.
Wie schon zu früherer Gelegenheit übernachtete ich in der Gaststätte/ Pension Erbgericht (20 Euro pro Nacht, EZ + Frühstück). Kann ich jedem Ausflügler nur wärmstens empfehlen!


Angekommen im Heineken-ASC
Auf dem Werkstattgelände tut sich einiges, die Werkstatt muß dringend vergrößert werden, um den Service für langfristige und kurzfristige Projekte gleichermaßen anbieten zu können.

Klarer Fall, Restaurationen brauchen Zeit, während der Wintercheck "Minutensache" ist.

Sollten Sie eine Reparatur oder gar Restauration vorhaben, machen Sie rechtzeitig einen Termin aus, sonst müssen Sie womöglich warten!
Olaf steht auf Tourist und konnte sich nicht abhalten, selbst einen zu besitzen!! Natürlich will er das nicht offen zugeben ;-)
Zur Zeit wird dieser 311'er restauriert. Die Karosserie hat im Grunde eine gute Restaurationsbasis.

Natürlich schwächelt das Blech an den typischen Stellen und zeigt Rost, kein Problem für den Meister!
Nicht nur für den Eigentümer war das Erstaunen groß, als das Auto auf die Lehre gespannt wurde und sich dabei herausstellte, daß der Wartburg links satte 2 Zentimeter länger als rechts war. Heftig verzogen - durch eine frühere Unfall-Reparatur??

Kein Wunder also, wenn das Auto im Schnee stets 4 Spuren hinterließ!

Aber das läßt sich richten.
Während die B-Säule der linken Seite völlig neu positioniert werden muß, konnte sie auf der rechten Seite zumindest unten mit der Karosserie verbunden bleiben. Nur so ist es möglich, das Auto wieder "in die Spur" zu rücken. Nun sitzt auch das Dach wieder an der richtigen Position.
Zur Freude des Halters: der Wagenboden befindet sich in einem guten Zustand, von ein paar Ecken abgesehen.
Die Radkästen müssen neu angefertigt werden, alles wird korrekt ausgerichtet.
Dem Meister über die Schulter geschaut. Nichts wird dem Zufall überlassen: Alles wird genau vermessen und mit entsprechenden Schweißlehren justiert.
Durchsicht im Wartburg 311.
Haben Sie Ihr Fahrzeug schon für den Winter gerüstet? Für die meisten 311'er dürfte das wohl eher Winterschlaf heißen!
Auf der Fahrt nach Spremberg. Was für ein langweiliges Bild, aber was für ein tolles Wetter!
 


Unterwegs ein kleiner Abstecher...
...und hier steht er: der 313'er von Frank.

Motor läuft wieder und nun sind die Bremsen dran.

Frank läßt hier nicht jeden fotografieren, aber meiner "Wegrecherche" konnte er nicht ablehnen.
Dieses Auto ist in guten Händen! Wenn ich Ihnen erzähle, an was Frank so alles tüftelt und bastelt! Vielleicht war er im früheren Leben mal ein Uhrmacher?
Kein Problem schreckt ihn zurück, egal ob das Problem Karosserie, Lenkrad oder Radio heißt. Selbst eine fehlende Stoßstange ist kein Drama. Was nicht mehr aufzutreiben ist, fertigt er kurzer Hand selbst an.

Sehen Sie genau hin: dieses Stück ist nicht etwa eine im Restaurationsprozeß befindliche Stoßstange, nein, sondern eine echte aus Blech getriebene Handarbeit! Formvollendet. Was soll man weiter sagen? Bewundernswert!