1. Fächerstadt Rallye

Was mache ich auf einer Rallye?
Der Sommer hatte nun endgültig hier im Lande Einzug gehalten und ich hatte mich schon vor Monaten mit Kuli verabredet, ein Wochenende bei ihm zu verbringen. Es sollte ein virtuelles Schraubertreffen werden, denn geschraubt wurde in der Tat nur an seinem PC, der Homepage und am Grill. Ich wurde von seiner kleinen Familie herzlich aufgenommen und mit allerlei leckeren Sachen, wie Nudelauflauf, selbstgebackenem Kuchen und reichlich Gegrilltem gut durchgefüttert. Das hat enorm Spaß gemacht und alles was ich dafür machen mußte, war zu warten, bis Diskette 471 in den PC eingelegt werden konnte.

Ursprünglich sollte das nur von Freitag zu Sonnabend so gehen, aber Kuli überredete mich, noch eine Nacht zu bleiben, denn dann könnten wir gemeinsam die Reise antreten, die in meine Richtung ging, nach Karlsruhe. Er hatte sich dort mit seinem IFA F9 Cabrio zur 1. Fächerstadt Rallye gemeldet. Nun ja, dachte ich, ein Stück gemeinsame Heimfahrt ist auch nicht schlecht, für angenehme Unterhaltung und leibliches Wohl ist gesorgt, also willigte ich ein und fand mich nächsten Tag in Karlsruhe bei der Veranstaltung wieder.

Noch immer dachte ich, wenn ich das Wort "Rallye" vernahm, an Materialschlacht, Verschleiß, Tempofahrten. Jedoch beim Anblick der ehrwürdig gealterten und gepflegten Teilnehmer-Oldtimer, daß das wohl nicht ganz zutraf. Und würde Freund Kuli sein Auto in einem materialzehrenden Rennen aufs Spiel setzen? Neee!
Dann Traf ich zu meiner freudigen Überraschung Heike und Andreas wieder und kurz darauf Peter R. mit seiner Frau und DKW. Ich wußte zwar immer noch nicht, was da nun eigentlich auf mich zukam und wie so eine Veranstaltung abläuft (man macht ja manches im Leben ein erstes Mal), dennoch willigte ich zum Bleiben ein. Zum Glück fuhr Kulis liebe Frau mit mir, so war ich mit meiner Unkenntnis nicht ganz allein. Es ging also darum, anhand einer Wegbeschreibung bestimmte Orte aufzusuchen, einige Fragen zu beantworten und besondere Stadtmerkmale zu notieren (Punkte sammeln, jedoch nicht in Flensburg). Für jemanden aus der Heimat (und ziemlich viele Teilnehmer gehörten wohl dem Neureuther Oldtimerklub an bzw. kamen aus der Region), ist das sicher ein simples Heimspiel. Wir hatten jedoch so unsere liebe Not, die Beschreibung "auf den Weg zu bringen".
Nach dem wir uns zwei, drei mal verfranzten, die Mittagssonne gleißend hell auf Kulis nicht vorhandenem F9-Dach stand (und sein Jüngster dort Tapfer mitschmorte), entschieden wir uns spontan die Suche nach weiteren Details am Ort zu sparen und verbrachten die Mittagshitze in einem schönen Garten mit Kinderspielsachen einer Eisdiele.

Das Eis war herrlich.

Irgendwann erinnerten wir uns, daß da noch die offene Rallye ausstand. Mr. Navi (und auch den muß man laufend kontrollieren) führte uns dann wieder zum Ausgangspunkt zurück, wo wir schon vermißt wurden, obwohl wir längst nicht die letzten Rückkehrer waren. Ich hoffe, die lieben Veranstalter nehmen uns unseren nicht ganz stielechten Ausflug nicht übel, es hat herrlichen Spaß gemacht und wir finden, daß das in genau dieser Form noch einmal wiederholt werden sollte!

Für Eis bin ich immer zu haben.

Manche Überraschungen sind wirklich gut! Andreas bat mich, noch bis zur Auswertung der Rallye zu bleiben, ich hätte einen Pokal gewonnen!
Da klappte mir nur noch der Kiefer 'runter.
Ich? Wieso, so viel Eis habe ich doch gar nicht verdrückt, daß das pokalverdächtig wäre??

Ich hatte an diesem Tag von allen Teilnehmern die weiteste Anreise und das brachte mir einen schicken Pokal ein, über den ich mich sehr freue.
Gut, für mich ist das noch nicht als weit zu bezeichnen (140km), da ich zu allen möglichen Wartburg Treffen fahre, die locker 600km oder mit Umweg 800km einfache Entfernung einbringen.
Nun, es hatte dennoch etwas besonderes. Immerhin war ich mit meinem alten Camping unterwegs, dessen Motor schon sehr nach Kurbelwellenlager klingt und ich muß z.Z. noch das Regenwasser scheuen, weil die Scheiben- und Türgummis alles andere als dicht sind.
Mal eben 500 km am Wochenende zurückgelegt - ohne jedes Problem mit Motor, Temperatur o.ä. versteht sich, wie es sich für einen Wartburg gehört - und einen Pokal mit nach Hause genommen, abgesehen von dem Unterhaltungswert und den Freunden, die man bei dieser Gelegenheit wieder getroffen hat. So hat sich dieser Wochenendausflug allemal gelohnt (und das sagen nicht nur die Ölmultis).
Meinen Glückwunsch auch an die Fahrerin des Wolga M21, sie hat den echten Pokal (1. Platz) gewonnen!

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