Federtopfwechsel Opel Kadett E Caravan

Mär
06
2010

Während ich noch dachte, gut vorbereitet zur HU zu fahren, da ich in den letzten Monaten eine ganze Menge am Kadett auf Vordermann gebracht habe, habe ich anscheinend eine "Kleinigkeit" übersehen. Der "TÜVer" jedoch, als hätte er einen Tipp bekommen, nimmt als erste Amtshandlung einen Schraubenzieher und erlegt meinen Kadett, da ist er noch gar nicht richtig zum Stillstand gekommen, mit einem gezielten Stich in den oberen linken Federteller. 
Durchgefallen, lautet das Attest! Ich muß das reparieren.
Ansonsten findet der gute Mann, daß unser Kadett für sein Alter recht gut da steht. Ja, er hat seine Gebrauchsspuren, mehr aber auch nicht.

Also schnell ein paar neue Federtöpfe besorgt und ab zu meinem Freund Olaf.

(Ich stell' mal rasch noch ein paar Fotos mit ein, denn wie immer, ist in den einschlägigen Foren nicht viel zu finden und die Suchmaschinen zeigen als Ergebnis statt Antworten stets nur Fragen...)

 

Die Hinterachse ist im ausgefederten Zustand abzustützen, dann können Stoßdämpfer gelöst werden. Obacht, daß die Bremsschläuche nicht belastet werden. Die Federn lassen sich leicht ohne Werkzeug entnehmen.
... Sind nicht mehr so schick, die Stoßdämpfer, funktionieren aber noch. Ersatz ist rel. schwierig aufzutreiben, da hier welche mit Niveauregulierung eingesetzt sind.
Die Stoßdämpfer sind alt, die Muttern verrostet. Um die Stoßdämpfer nicht zu beschädigen, haben wir die Muttern vorsichtig aufgeschnitten und "gesprengt". Das Nachschneiden der Gewinde versteht sich von selbst.  

 

 

Wir haben beschlossen, die hintere Abstützung am Federtopf zu erhalten und die an den Ersatztöpfen zu entfernen. Man kommt so leichter an alles heran. Die alten Federtöpfe werden mit Flex, Hammer und Meißel abgetrennt. Dabei zeigt sich, daß der Federtopf sicher noch viele Jahre durchgehalten hätte. Die Durchrostung ist minimal und betrifft den "Becher" über dem Federtopf. Das ist ein Tiefziehblech, an der vorderen Flanke etwas dünn gezogen. Aufgrund der Konstruktionsweise ist dort ab Werk kaum etwas konserviert.
Die rechte Seite wurde zwar nicht bemängelt, aber wenn man schon dabei ist, dann repariert man das am besten auf beiden Seiten, sind schließlich gleich alt und gleich belastet.  

 

Das vorsichtige Abtrennen der Blechreste geht leichter, wenn man diese mit der Flex in schmale Streifen schneidet. Dort, wo Blech auf Blech saß, hat der Rost ein kleines Loch in den Träger gefressen (jedoch nur auf der linken Seite). Also entschließen wir uns, gleich nach dem Rechten zu schauen und trennen den angerosteten Abschnitt heraus.
Erfreulich: Egal, was man da auf den Fotos zu erkennen meint, das braune, die Flecken im Hohlraum, sind kein Rost. Alles sieht sehr gesund aus. Farbe und Hohlraumkonservierung überall!  

 

Das stehen gebliebene Stützblech vom Federteller ist gut zu erkennen. Nun wird das Loch mit einem passenden Stück Blech geeigneter Stärke verschlossen. Anschließend die Nähte schön verputzt.
Auf den folgenden Bildern habe ich die Arbeiten beider Seiten festgehalten.  

 

 

 

 

 

Die neuen Federteller werden an der alten Position festgeschweißt, so daß sie platt auf dem Träger sitzen.  

 

Hier noch einmal die heraus getrennten Teile. Das hätte gewiß noch ein paar Jahre gehalten, aber was soll's, der "TÜV" hat schon recht, wo zieht man die Grenze, 'was noch geht und was nicht'?  

 

Nun ist alles wieder bestens!  

 

Damit der Rost es etwas schwerer hat, sich am Blech durchzubeißen, wird alles mit Farbe behandelt und anschließend mit Mike-Sanders-Fett eingesprüht.
Der Zusammenbau ist unkompliziert. Die Federn werden zusammen mit ihren Gummipuffern eingesetzt, die Stoßdämpfer eingefädelt und verschraubt. Hier machen sich 4 Hände und eine Hebebühne bezahlt.