Leerlaufproblem Opel Astra 1.8

Aug
28
2009

Hier habe ich einen Tipp für jene, die einen Opel Astra mit 1.8 Liter DOHC Motor mit zwei oben liegenden Nockenwellen (C18 XE oder C18 XEL, Einspritzsystem Simtec 56), der (erhöhte) Leerlaufprobleme hat, fahren.
Dieser Hinweis stammt vom finnischen Wartburgfreund Stig, den ich Ihnen nicht vorenthalten will. Er schreibt:

Hallo!
In meinem Opel befindet sich ein "Leerlaufmotor", verbunden mit der Drosselklappe. Im Bild ist links der Elektromotor zu sehen oder sind es nur ein Solenoid (eine Zylinderspule zum Erzeugen eines räumlich möglichst konstanten Magnetfeldes)? Ich weiß nicht. In der Mitte das Leerraufventil und rechts im Gehäuse eine größere Messingmutter (eigentlich nur eine Scheibe mit Gewinde). Unter der Messingscheibe gibt es eine Feder, die das Leerraufventil schließen soll, falls der Elektromotor nicht an die Ventilstange drückt. Bei mir wollte das Ventil nicht schließen. Wenn ich die Ventilstange etwas zog, konnte ich nicht mehr Luft durch das Ventil blasen. Also habe ich die Messingscheibe eine 1/4 Umdrehung nachgespannt. Dann sollte das Leerraufventil immer geschlossen sein.
Ich vermute, das der Unterdruck vom Motor das Ventil öffnen kann. Das Ventil funktioniert wie eine "Diode". Ein Weg sperrt es und der andere weg kann ich durchblasen.
 


In verschiedenen Tipps habe ich gelesen, das man versuchen könnte das Ventil von außen zu schmieren, falls es nicht schließt. Aber es sollte nicht gehen, das Ventil zu öffnen. Natürlich kann die Schmierung vereinzelt die Funktion verbessern. Problem ist die Metallkappe am rechten Ende. Sie ist festgewalzt. Ich habe mit einem Schraubenzieher und einem kleinem Hammer die Walzkante weggebogen. Jetzt ist es mit "Silbertape" befestigt.

Die höhere Leerraufdrehzahl habe ich schon letzten Herbst versucht zu beheben. Erst mit wärmerer Luft vom Kühler (Der Lufteingang vom Radhaus ist noch verschlossen). Dann habe ich versucht den Temperaturmesser der Eingangsluft zu ändern. Bei -3°C messe ich einen Widerstand von 10,5 kOhm. Bei +20°C 3,5 kOhm. Ich habe darüber einen Widerstand von 5,9 kOhm und ein "Potentiometer" eingeschleift. Kein Erfolg.

Also mit der nachgespannten Feder hatte ich einen Leerlauf von 800 U/min bekommen. Die Drosselklappe habe ich etwas geöffnet und jetzt ist der Leerlauf bei 900 U/min.
 

Sicher, es besteht auch die Möglichkeit, daß im Steuergerät ein Fehler vorliegt. Das Steuergerät ist jedoch die letzte Sache, die ich verdächtigen wollte.
Ich habe noch einige Ideen:
- Zündkerzen Elektrodabstand von 1,0 mm auf 0,7 mm verringern.
- Neue Zündkabel.
- Auslesen des Steuergerätes, sind noch andere Sensoren fehlerhaft?
 

 

Ein paar Tage später bin ich mit dem Opel zur Arbeit gefahren. Hin und zurück ohne Probleme. Ich habe gedacht, daß ich dumm war, das ich nicht früher den Elektrodenabstand kontrolliert oder neue Zündkerzen eingebaut habe.
Aber als ich meinen Wartburg in die Garage fuhr und den Opel an den Platz des Wartburgs bewegte, ging die Motor-Warnlampe an. Doch der Opel springt an, der Fehler anscheinend noch da. Bei kaltem Motor jedoch gar kein Problem.
 

Wieder Tage später habe ich den Luftanschluß am Kühler mit einem Schwamm verschlossen und den Luftanschluß vorn rechts im Radkasten geöffnet. Wie ich sehe, so hilft auch das.
Die Einspritzanlage hat nicht das "Reserveprogramm" gebraucht. Wir haben hier auch nicht so warme Tage mehr. Aber heute sind es über +20°C.

Alles fing damit an, daß der Leerlauf oft zu hoch war. Es war wohl eine falsche Fährte, als ich glaubte, das der Sensor zu kalte Luft "fühlt" und daher den "Kaltleerlauf" einschaltet. Die wärmere Luft hat nicht geholfen und natürlich auch nicht, das ich den Sensor mit einem parallel geschalteten Widerstand veränderte.
Der Fehler war im Leerraufventil gewesen! Als der Sensor gemessen hat, das die Luft zu warm ist. Ich könnte einen Widerstand in Reihe einbauen....

Jetzt mache jedoch erste einmal nichts und hoffe, das die Einspritzanlage funktioniert ohne Mangel.

Grüsse
Stig