Tank die Vierte, Klappe bitte!

Aug
27
2009

Andere Leute opfern ihre Youngtimer der Abwrackprämie und ich investiere in den nunmehr 19 Jahre alten Kadett E Caravan mit 240.000 km auf dem Tacho! Nachdem ich vor kurzem die Zylinderkopfdichtung erneuerte, ist nun zum 4. mal (!) ein anderer Tank fällig, diesmal ein neuer!
In Kürze folgen noch Bremsanlage und Querlenkergummis.
Nicht das der Eindruck entsteht, an dem Kadett müßte laufend herumgeschraubt werden. Nein! Abgesehen von normalen Verschleißteilen, die jedes Auto braucht, hat er in den letzten 9 Jahren wenig Probleme gemacht. Er fährt bei Wind und Wetter; insofern sind Ersatzteile für keine 200 Euro auf einmal (Auspuff, Tank, Bremsscheiben, Querlenkergummis, Kleinteile) nicht wirklich ein Problem.
Nur so aus Jux viel Geld in einen Neuwagen stecken? Unsinn! Die Herstellung eines Neuwagen verschlingt enorme Ressourcen. Dieser Kadett ist zuverlässig, geräumig, verbraucht zwischen 6,2 und 7,5l je nach Situation, verfügt über die erforderlichen Plaketten usw.

Der originale und der Austauschtank (vom Schrott) sind durch Steinschlag undicht geworden. Ich berichtete darüber. Nun ist Tank Nr. 3 undicht. Ich vermute Durchrostung. Lust auf einen weiteren gebrauchten hatte ich nicht, also kaufte ich einen neuen Tank für 70 Euro.
Wie schon an anderer Stelle berichtet, gibt es zahlreiche Typen Tank für den Kadett E. Nur Tanks für den Caravan sind auch für den Caravan geeignet, nichts anders paßt! Und hier muß man noch zwischen Diesel und Benzin unterscheiden - neben der Ausführung mit 44mm und 56mm Tankeinlaß.
Alle übrigen Anschlüsse für Tankgeber, Benzinpumpe und Schläuche sind zum Glück identisch.
Ob der neue Tank verzinkt ist, kann ich nicht sagen. Er sieht eher kunststoffbeschichtet aus. Schade, daß es diesen Tank nicht aus Kunststoff gibt.  

 

Ein Kunstwerk soll nicht entstehen; über eine Lackierpistole verfüge ich nicht.
Kurzerhand habe ich den Tank zusätzlich grundiert und lackiert - also mit Farbe gestrichen.  

 

 

Und hier ein Blick unter das Auto. Hier sieht man Tank Nr. 3 und deutliche Spuren herausgesickerten Benzins. Zum Glück habe ich das sofort bemerkt und ehe Schaden an Umwelt und Gesellschaft eintritt, diesen Mangel behoben.  

 

Der Tankstutzen im rechten Radhaus.
Um den Tank auszubauen, benötigt man einen netten Wartburgfahrer mit Hebebühne (Danke Dirk, das hat mir vieles vereinfacht!), ein paar Kanister zum Sprit auffangen und kleines Handwerkzeug.
Zum Spritablassen gibt es leider keine Ablaßschraube. Zum Glück war der Tank schon auf "Reserve", ca. 12 l mußten über einen Schlauch abgezogen werden. Danach kann man die Anschlüsse für Benzinpumpe und Tankgeber, sowie alle Schläuche lösen.
An dem Entlüftungsschlauch kommt man nur von oben dran. Der Tank muß also zunächst halb heraus, um den Schlauch lösen zu können.

Auf den folgenden Bildern sieht man den Tankgeber- und den Benzinpumpenanschluß.  

 

Tank ab! Der Unterboden sieht gut aus. Reichlich Unterbodenschutz, beinahe kein Rost. Keine Schäden.  

 

Ein alter Schlauch, aufgeschnitten, schützt den mit Mike-Sanders-Fett eingeriebenen Tank vor Scheuerstellen.  

Der neue Tank hat den kleineren Anschlußstutzen (ca. 44mm) Dafür gibt es entsprechende Gummis. Einen solchen hatte ich für meinen 2. Tank schon einmal benötigt. Jetzt wird er gegen den originalen getauscht. Der ausgebaute 56mm Schlauch wird gut aufbewahrt!
Die Formschläuche sind relativ steif. Man muß diese Vormontieren und beim Einsetzen des Tankes (3. und 4. Hand - Danke Dirk!) einfädeln. Natürlich muß auch der Entlüfterschlauch auf dem Tank während der Montage berücksichtigt werden.

Das Umwechseln des Tankgebers (Bajonettverschluß) und der Benzinpumpe ist unproblematisch. Neue Dichtungen sind im Lieferumfang des Tankes enthalten. Der Tank war an diesen Stellen auf Anhieb dicht.  

 

Neuer Schlauchanschluß.
Die Montage des neuen Tanks ist eine kleine Kraftanstrengung über Kopf. Die Spannbänder sind knapp und der Tank sitzt sehr straff. Zig mal kontrollieren, ob auch kein Schlauch (auch die der Achshöhenverstellung) eingeklemmt ist.  

 

 

Alle Anschlüsse anbringen, Schläuche Befestigen, Benzin auffüllen, nochmals kontrollieren. Fertig!  

Und hier noch ein paar Fotos vom gebrauchten Tank Nr. 3. Meine Vermutung, er sein durchgerostet in der Nähe des Entlüfteranschlusses hat sich nicht bestätigt. Ein Stück daneben hat er einen Spannungsriß, dort sickerte bei vollem Tank der Sprit heraus  

Öffnung Benzinpumpe.  

Öffnung Tankgeber.  

Spannungsriß in der Rundung.