Dachreeling Opel Kadett E Caravan

Aug
27
2009

Wasser im Kofferraum unseres Opels ärgert uns immer wieder leider schon seit Jahren. Oft habe ich die Gummis untersucht, die Seitenscheiben im Verdacht gehabt. Auch die Dachreeling hatte ich mehrfach abgeschraubt.
Selbst das Dachfenster hatte ich weitgehend ausgebaut. Immer wieder alles mit Kitt, Fett und Dichtungsmasse abgedichtet. Aber nichts half! Sobald es regnete, fing es auch an im Inneren zu tropfen. Meist in Höhe der rechten Seitenscheibe hinten, direkt an der Dachinnenverkleidung.
Rost an den Schrauben der Dachreelingbefestigung deuteten auf Sickerwasser hin. Jedoch nichts half! Resigniert haben wir dann schon die "Schüssel" im Kofferraum stehen lassen. In meiner Phantasie sah ich mich schon eine innenwändige Regenrinne samt Fallrohr anbauen.
Die Dachreeling läßt sich leicht abbauen. Die Verschraubung ist in Form von Hohlnieten mit Gewinde eingepreßt. Schließlich habe ich auch die Abdeckleiste abgenommen. Diese ist nicht aus Plaste, wie man auf den ersten Blick meinen könnte, sondern aus eloxiertem Aluminium.
Die Abdeckschiene ist, wie sollte es auch anders sein, in Plasteklippsen eingerastet. Einfach mit den Fingern drunter und seitlich angehoben. Die Schienen dürfen dabei nicht verbogen werden. Das spätere Befestigen ist einfach: Einfach auflegen und mit der flachen Hand einen Klapps geben, sie rasten dann wieder fest ein.

Ohne Verkleidung ließ sich das Malheur leicht erahnen. Verborgen unter der Schiene sind die Karosserieteile Dach und Seitenwand miteinander verbunden. Hier überlappen die mit schweißpunkten zusammengehefteten Bleche. Die Kante ist, ähnlich wie an den Türpfalzen, mit Karosseriekitt verstrichen. Und genau dieser Kitt war spröde, alt, rissig und undicht geworden!
Auf ganzer Länge des Daches ist das Wasser genau dort eingedrungen und hat sich im Dach an der Profilkante bis nach hinten versammelt. Dort tropfte es dann munter auf die Ladefläche.
Also habe ich mir einen kleinen Schraubenzieher geschnappt und bin damit die Kante entlang gefahren. Der Morsche Kitt Spritzte dabei nur so weg, wie uralter Fensterkitt. Das ging sehr leicht.  

 

Bei warmen, trockenem Wetter konnte ich die Blechdoppelung mit einem Owatrol-Farbgemisch behandeln. Owatrol ist sehr kriechfähig, unterwandert Flugrost und dringt mühelos in jede Ritze.
Owatrol benötigt einige Zeit zum Trocknen. Die Dachpfalz, die wie eine Regenrinne arbeitet, muß anschließend wieder dauerhaft abgedichtet werden. Zu diesem Zweck gibt es einige Dichtmaterialien, die man einsetzen kann.  

 

Ich habe mich für Karosseriekitt entschieden. Den bekommt man als Streifen (zur Rolle aufgewickelt) im Fachhandel. Man kann natürlich auch Dichtmaterial aus der Kartusche verwenden. Aufgrund jahrzehntelanger Erfahrungen bevorzuge ich jedoch den knetbaren Kitt von der Rolle.
Zu kleinen "Würmchen" geknetet habe ich diesen vor die abzudichtenden Stellen gelegt. Doch wie anpressen? Der Zwischenraum ist nicht einmal für Kinderhände geeignet!
Auf den Bildern sieht man meine Werkzeuge: Eine 5-Markstück große Unterlegscheibe, eine Schraube mit großer Öse und ein Eisstiel mit Wachspapier. Die Rundungen aller dieser Werkzeuge eignen sich sehr, den Karosseriekitt fest und gleichmäßig in die Karosseriefuge einzudrücken, einzurollen.  

Der Bereich rings um die Reelingbefestigung schützt ein Klumpen Mike-Sanders-Fett. In der prallen Sonne wird sich dieser sicher etwas verflüssigen. Mag er da hin laufen, wo ich nicht dran komme.
Fazit der Wochenendaktion: Endlich ist das Auto wieder dicht. Mehrere Monate mit allem möglichen Regenwetter und seither ist nichts mehr nach innen gelaufen!