Großhartmannsdorf 2002

Der Umfang der Arbeiten am Fahrgestell gestaltete sich größer, als zunächst angenommen. Geplant waren die Reparatur der vorderen Fahrgestell Karosserieaufleger und der äußeren Radkästen hinten. Bei diesen Blech- und Schweißarbeiten, sollte Olaf sein handwerkliches Geschick zum Einsatz bringen, während ich die übrige Montage und Demontage, sowie die Erneuerung der Hinterradbremse vornehmen wollte. Kaum aufgebockt, gaben sich zusätzlich drei Radlager zu erkennen, die partout nicht mehr mitfahren wollten oder konnten.


Um ein Auto wieder flott zu bekommen, findet man im Autoservicecenter Heineken alles Notwendige. Und was nicht da ist, wird besorgt und was nicht besorgt werden kann, wird fachgerecht improvisiert. 

Nachdem ich die Kotflügel hinten demontierte, konnten die Arbeiten beginnen.
Auch wenn der Ausleger vorn rechts nach 18 Jahren ein solches Loch aufweist; der übrige Zustand des Fahrzeuges ist recht ordentlich!
Die linke Seite entpuppte sich schnell als ebenso vergammelt. 

Die breiten Schmutzfänger, habe ich erst seit letztem Jahr dran. Alle Jahre zuvor, waren die viel zu schmalen "Standardlappen" im Einsatz. Man sieht bei so einer Reparatur, das (breite) Schmutzfänger wirklich sinnvoll sind.
Ich werde mir Schmutzfänger anfertigen, die um die "Ecke" gehen, so das der Schutz des Rahmens noch besser wird.
Obwohl an meinem Auto (zuweilen glücklicherweise) tonnenweise Elaskon haften, gab es dann doch trockene Stellen/ Hohlräume, hinter denen Rost in "verschiedenen Varianten" zu finden war.
Eine andere Stelle, die es zu reparieren galt, war dieses kleine Loch im Federtopf des hinteren Querlenkers. Eine gute Gelegenheit, gleich die Buchsen zu wechseln. Dabei kamen Olaf und ich nicht nur ins schwatzen und schwärmen, sondern fanden eine Möglichkeit, die Buchsen der Radaufhängungen der 311'er zu regenerieren.
Sand, Dreck und Flugrost ließen die Hinterachse so aussehen, daß man Lust bekommt, etwas daran zu verändern. Grob gesäubert, sind sogar noch Farbreste zu erkennen.
Die Radkästen hinten sind von zwei Dingen geprägt, 
  • zum Einem die Karosserieauflagegummis sind soweit "herunter", daß die Karosserie auf dem Rahmen schleift und 
  • zum Anderen dort die verrosteten Kanten des Radkastens.
Im Bereich der Türen hatte ich früher die Radkästen gespachtelt, daher fallen sie nicht unangenehm auf. Olaf entschied deshalb, dort vorerst nichts zu machen, wie ursprünglich beabsichtigt, sondern sich um die "inneren" Roststellen zu kümmern. Eine schwierige Aufgabe, wenn man die Karosserie nicht vom Fahrgestell trennt.
Meine alljährliche Kontrolle gilt den hinteren Ecken des Tourist. Leider ist das Blech dort sehr rostvernarbt. Dieser Rostbrand kann wohl nur durch herausschneiden beseitigt werden. Alles andere ist hinauszögern. 

O.k., ich zögere hinaus. 

Man sieht es nicht, es ist wasserdicht und ich kontrolliere und pinsele diese Stellen mehrmals im Jahr. 

Da es eher kosmetische Reparaturen sind, das Auto jeden Tag im Einsatz ist und ich "all mein Geld bei Olaf ließ" ;-), habe ich auch in kommenden Jahren noch Ziele zu erreichen . . .
Eine ähnlich schwierige Stelle ist die Ecke in der Nähe des Tankstutzens (der bei mir inzwischen erneuert und verzinkt ist). Hier muß ich ebenfalls regelmäßig aufpassen.
Das gibt es auch: loser Unterbodenschutz, keine Farbe und trotzdem kein Rost.
Wer sein Auto nicht komplett zur Restauration in eine Werkstatt gibt, kennt das wohl: Dreck abkratzen, saubermachen, entrosten. Hier also ich, von oben bis unten  im Staub- und Elaskon look and feel.
Olaf Heineken, bemüht, die Substanz meines Wartburg zu erhalten.
Da der Lagersitz des rechten, vorderen Radmitnehmers ausgerieben war, ergaben sich Probleme beim Zerlegen. Olaf baute auf meinen Wunsch hin einen Abzieher, mit dem kamen wir dann weiter.
So nebenbei habe ich unbeabsichtigt einen Haltbarkeitstest gemacht: meine Auspuffanlage ist jetzt 18 Monate im Einsatz. Bis auf den mittleren Schalldämpfer sind alle Teile noch (original lackierte) DDR-Ware und inzwischen entsprechend rostig, aber stabil. (Ich hab' sie mit Zink behandelt.)

Vor zwei Monaten mußte ich den Nachschalldämpfer (Fa. Walker) schweißen lassen. Der war zwar schön verzinkt, aber das Rohr völlig herausgebrochen. Olaf besserte das Teil zum zweiten Mal aus, weil es wieder gerissen war.

Ich höre immer wieder das Gleiche von Privaten und Werkstätten: Walker Schalldämpfer: keine Qualität, weil das Blech zu dünn ist.!