Schubschalter mit LED

Eine Bastelei am Rande, etwas für den Winterabend: 
Schon immer haben mich 2 Dinge an den Schubschaltern im Trabant, Wartburg, Barkas etc. gestört:

  1. Sie haben kein "Nachtdesign", d.h. im ausgeschalteten Zustand sind sie unbeleuchtet und daher Nachts nicht zu sehen und
  2. wenn die Schalter aktiv sind, werden die Knöpfe so heiß, daß man sie nur ungern anfassen mag.

Also habe ich beschlossen, statt der Lampen ultrahelle LED's einzubauen. Daneben gibt es noch einen positiven Effekt: LED's haben eine hohe Lebensdauer. Dies spielt zwar keine nennenswerte Rolle, weil die kleinen Birnchen so gut wie nie kaputt gehen (zumindest bei mir und weil man bei den Schubschaltern die Lampen schnell wechseln kann, im Gegensatz zu den Lampen hinter dem Armaturenbrett). 

LED's und Vorwiderstände bekommt man bei verschiedenen Elektronik-Anbietern wie z.B. Reichelt oder Conrad für inzwischen wirklich wenig Geld.


Eignen sich LED's?

Zum Vergleich: 
links: Schalter original bestückt mit Lampe (12 V 1,2 W)
links unten: LED mit max. zulässigem Strom (30 mA)
rechts unten: LED mit 17 mA betrieben.

(Diese Fotos sind ohne Blitzlicht und bei direkter Beleuchtung einer Lampe 230 V 60 W entstanden.)
Beim Zerlegen des Schalters muß man ein wenig aufpassen, innen drückt eine kräftige Feder!
Den Draht mit dem Lampenkontakt kann man mit einem spitzen Gegenstand nach draußen Schieben.
Die LED wird künftig mit einem passendem Stück eines Radiergummis gehalten. Dieses Stück kann mit einer geeigneten Hülse (Kugelschreiber-Kappe) ausgestochen werden.
Die LED wird vorsichtig parallel und mittig durch den Gummi geschoben (vom Lichtkegel abhängige Länge beachten). Die Kathode biegt man nach außen um, während auf den Anodenanschluß das Isolierstück des alten Lampenkontaktes geschoben wird. Anschließend lötet man da einen 720 Ω Widerstand (1/8W oder 1/16 W - kleine Bauform) an, an diesen ein Stück flexiblen Drahtes und schiebt über alles ein Stück Isolierschlauch. Das ganze wird durch das Rohr gefädelt, wo die Konstruktion sicher und geschützt verschwindet.
Der Draht wird wie zuvor an dem Schaltverbinder angelötet.

Wer auf nächtliche Beleuchtung verzichten kann, ist an dieser Stelle fertig, sobald der Schalter zusammen gebaut ist.

Der Schalter kann auf Lampen-Betrieb zurückgerüstet werden, muß dazu aber erneut zerlegt werden.
Soll die LED zusammen mit der Tachobeleuchtung als Orientierungslicht leuchten, muß ein weiterer Kontakt angebracht werden, denn der Schaltverbinder (an dem die LED angelötet ist) hat in Aus-Stellung keine elektrische Verbindung zu den Anschlüssen.

Da ich keinen Schalter zum Ausschlachten opfern wollte, habe ich mir aus einem Flachsteckverbinder einen passenden Kontakt nach Vorlage angefertigt. Uhrmacherarbeit: Ein paar Minuten mit Feile und Laubsäge.
Ein weiteres Stück Draht verbindet jetzt den zusätzlichen Kontakt und den Schaltverbinder. Dazu habe ich ein kleines Loch (1) in das Gehäuse gebohrt, um den Draht vom Kontakt weg im Gehäuse verlegen zu können.
Schalter zusammen gebaut. Sicherheitshalber mißt man mit einem Meßgerät die Isolationswiderstände.
Wenn alles ok. ist und man die Polarität der LED beim Einbau nicht vertauscht hat, leuchtet sie beim Anlegen einer Spannung.

unten links: aus
unten rechts: an
Ich habe einen Vorwiderstand von 720 Ω eingebaut, durch gelbe LED fließt etwa ein Strom von 25 mA.

Dies ist der Betriebszustand für "volle Helligkeit", also "Zusatzscheinwerfer an".

Für den Betrieb im Nachtdesign benötigt man einen weiteren Vorwiderstand, so das durch die LED noch ca. 2,5 - 5 mA fließen, dies genügt für die Orientierung im Dunkeln.
links: Lampe, mitte: LED, rechts: gelbe Kappe links bestückt mit Lampe, in der Mitte bestückt mit  LED, rechts: gelbe Kappe
Und hier ein Schaltungsvorschlag, bei dem die "Nachthelligkeit" einzeln angepaßt werden kann, da die farbigen Schalter-Kappen unterschiedliche Lichtdurchlässigkeiten haben und meistens die roten LED's die höchsten Helligkeiten aufweisen, erscheint das sinnvoll (Download unten).