Armaturenbrett vorbereiten

Klar, man kann das alte Armaturenbrett herausnehmen und ein überholtes einbauen, ohne weitere Anpassungen. Wer jedoch auf ein leises Auto Wert legt und ein paar Details unsichtbar integrieren will (Elektrik) kommt nicht umhin, sich rechtzeitig darüber Gedanken zu machen. In meinem Fall sind es akustische Maßnahmen, Erweiterung der Elektrik und der fachgerechte Einbau des Radios.

Diese Seite hier beinhaltet Dinge, die über den Wartburg Standard hinaus gehen. So hat mein Wartburg z.B. das Heizungsmittelteil mit der dazugehörenden Ablage, das ab 1986 in den 353'ern und im 1.3'er Wartburg verbaut wurde.


Da der Lüfter, den ich für den Wartburg vorgesehen habe über 3 Leistungsstufen verfügt der Originalschalter jedoch nur 2 kennt und obendrein mit der Zeit schon einmal zu Wackelkontakten neigt, habe ich mich entschlossen, einen "betriebsfremden" Schalter zu verwenden. Hier sieht man den Schalter vom Opel Kadett.
Vorteilhaft: Der Schalter ist beleuchtet, beinhaltet gleich den Kontakt für die heizbare Heckscheibe und kann über einen Kontaktblock (nicht im Bild) auf einmal abgekabelt werden.
Flugs habe ich aus einem Stück Blech eine neue Blende angefertigt, die ich über die rechteckige Öffnung gesetzt habe. Diese Blende ist mit 4 winzigen Schrauben am Mittelteil des Armaturenbrettes befestigt. Ich denke, die folgenden Bilder bedürfen keiner Erklärung.
Natürlich werde ich das Blech mattschwarz lackieren. Hier auf diesen Bildern noch nicht zu sehen: auch diese Mittelkonsole habe ich von hinten vollständig mit Dämmstoff beklebt.
Dieses Blech wird 2 Schalter, sowie den Shoke-Bowdenzug aufnehmen. Außerdem soll daran die Mittelkonsole befestigt werden.
Hier im Bild sieht man die Befestigungspunkte. links: das original vorhandene Gewinde wird genutzt, 
mitte: die von mir angefertigte Halterung, 
rechts: die Durchführung, die für den Shoke-Bowdenzug benötigt wird. 
Eine kleine Bastelei:

Die Innenbeleuchtung im Wartburg ist miserabel. Also fertigte ich eine Beleuchtung für die rechte Ablage an. Des weiteren haben moderne Radios div. Ein- und Ausgänge. Eine Buchse für die Stromversorgung externer Geräte kommt noch dazu. Wichtig ist, alles muß von Masse isoliert sein, sonst gibt es merkwürdige Effekte im Radio! Die Leuchte stammt übrigens von einem Opel.
1 - Line-in/ Line-out Anschlüsse
2 - Anschluß für Stromversorgung externer Geräte
3 - Lichtschalter für die Beleuchtung der Ablage
4 - Licht für die Ablage

Die Konstruktion ist mit Klettband befestigt, so kann man sie zu jeder Zeit abnehmen.
Den Vorgang des Zurechtschneidens und Beklebens mit Kunstleder habe ich nicht fotografiert. Ich wollte mit klebrigen Fingern den Fotoapparat nicht halten.
Man schneidet nach der Form der alten Lederreste neue Stücke aus. Ich war spendabel und habe so großzügig ausgeschnitten, daß das Kunstleder fast kein Stück Armaturenbrett frei läßt, so auch der Rand, der an der Stirnwand festgeschraubt wird. Dies dämpft zugleich Quietschgeräusche und die Weiterleitung von Schwingungen. 

Das Kunstleder muß immerhin so großzügig bemessen sein, das es um alle Kanten herum geklebt werden kann. 

Öffnungen, wie die des Radios, werden so eingeschnitten, das man das Kunstleder von der Mitte der geplanten Öffnung diagonal zu den Eckpunkten einschneidet. 

Gerade die Ränder sind sehr sorgfältig zu kleben, damit sich das Kunstleder dort nicht ablöst. Man kann dann entscheiden, ob man mit das Kunstleder um die Kante herum klebt oder ob man das Leder bündig mit der Kante mit einem scharfen Messer abtrennt. 

Je nach Verwendung des Klebers, sind die Verarbeitungsvorschriften desselben zu beachten. Wegen der extremen Temperaturbereiche im Auto, sollte man einen Klebstoff verwenden, der explizit für diese Temperaturen geeignet ist.
Meine Empfehlung für das Bekleben des Armaturenbrettes mit Kunstleder:
  1. Die Reste des alten Kunstleders aufheben, um eine Vorlage zum Zuschneiden zu haben.
  2. Zuerst die Griffmulde bekleben, ist am Schwierigsten.
  3. Klebstoff verwenden, der Temperaturen von -40°C - 80°C aushält!
Das gesamte Armaturenbrett ist bis in die kleinste Ritze mit der gleichen Schaumstoffmatte beklebt, die ich auch für die Motorhaube verwendet habe.
Für Schrauben und Schalter läßt man die entsprechenden Stellen frei.
Persönlich habe ich es bevorzugt, bereits im Keller auf der "Werkbank" für die meisten Schalter etc., die elektrischen Leitungen zu verlegen, anzuschließen usw. Natürlich muß man die Drähte so lang lassen, das man später den Schalter bequem aus- und einbauen kann.
Empfehlung: Natürlich werden überall Masseverbindungen benötigt. Man sollte also an verschiedenen Stellen ein paar Reservedrähte vorsehen. Die braucht man später garantiert und freut sich dann, soweit gedacht zu haben...
Eine weitere kleine Spielerei am Rande:
Ich wollte schon immer eine optische Anzeige haben, ob der Shoke geöffnet ist oder nicht. 
Also eine Schelle gebastelt, einen Mikrotaster befestigt, an passender Stelle ein Loch in die Bowdenzughalterung gebohrt und einen Stahlniet mit rundem Kopf von innen her eingesetzt. Die Zugstange wird etwas befeilt, der Taster justiert und fertig ist der Sensor für den Shoke.