Armaturenbrett ausbauen

Das Armaturenbrett auszubauen, ist nicht weiter schwierig. Etwas fummeliger wird das Isolieren der Stirnwand und die Pflege der alten Leitungen.


Klar, das man erst einmal das Massekabel von der Batterie löst, um Kurzschlüsse zu vermeiden.

Hier noch einmal das Werkzeug, mit dem man sauber und ohne abzurutschen die Schalter am Armaturenbrett de- und montiert.
Anschließend baut man alle Armaturen vom Armaturenbrett, sofern vorhanden, nimmt das Radio heraus und löst auch die Heizungsbetätigung vom Armaturenbrett.
Mein persönlicher Vorschlag:
  1. Luftduschen rechts und links abschrauben. Manchmal sind die Ringe mit dem Kunstleder verklebt. Dennoch keine Gewalt anwenden, ehr mit einem scharfen Messer nachhelfen. 
  2. Mit einem Steckschlüssel SW 8 schraubt man jetzt die Polster vom Armaturenbrett. Die lange Seite hat 4 Schrauben, die kurze hat 2.
  3. Mit einem Steckschlüssel SW 7 schraubt man das Tachogehäuse lose. Die Oberschale wird von 3 Schrauben gehalten, die Tachbrille ebenfalls von 3 Schrauben. Manchmal sind die Schale und die Brille auch seitlich miteinander verschraubt, manchmal auch nur gesteckt.
  4. Nun nimmt man die Oberschale ab und kann bequem alle Tacho- und Lampenanschlüsse abnehmen, markieren und sichern. Wer, wie ich, die Kontrollampen am Block abnehmen will (2 Schrauben SW 7), muß sich vergegenwärtigen, daß die Symbolscheiben mit Farbfiltern und die Lichtstreukappen herausfallen können, da sie von dem Blech gehalten werden, das die Lampenfassungen trägt.
  5. Mit einem Steckschlüssel SW 10 schraubt man jetzt das Armaturenbrett von der Stirnwand (4 oder 5 Schrauben) und dem Zündschloß (SW 8). Das Armaturenbrett hängt jetzt nur noch am Türrahmen, beinahe unsichtbar mit kleinen Schrauben  (SW 7). Sind auch diese Schrauben entfernt, kann das Armaturenbrett herausgeschwenkt werden. 
Vorsicht ist geboten, wenn die Frontscheibe früher einmal zersplittert war und daher gewechselt wurde, man findet dann immer noch allerlei scharfe Glassplitter.
Auf den folgenden Bildern sieht man den Zustand des Wartburg links original und rechts nach bekleben mit Dämmstoffmatten. 

Die Art und Weise, wie der Hersteller die elektrische Anlage installiert hat, ist mehr als nur schlampig, das ist eine Zumutung, wenn man sich an den Preis erinnert. Zwischen Wartburg 311, 353 und Wartburg 1.3 gibt es da keine qualitativen Unterschiede. Ebenso mangelhaft sind die Gestaltung der Kabeldurchführungen in der Stirnwand, die Schallisolierung und der Schutz aller elektrischer Kontakte. Entsprechende Nacharbeit lohnt sich also allemal. 

Wer in die Situation kommen sollte, eine Rohkarosserie völlig neu zu verkabeln, sollte von vornherein sorgfältiger arbeiten und auf diesen Punkt der Originalität zu Gunsten der Sicherheit verzichten - statt diesen Mist original nachzubauen. Auch wenn die Kabelfarben am Ende nicht 100% 'ig stimmen. Wer keine Gelegenheit hat, an diesem Zustand etwas zu ändern, dem empfehle ich dringend, einen Hauptschalter oder zumindest ein Hauptrelais (wie ich es habe) einzusetzen. Da die Kabelage in der Nähe der Scheibenwischermechanik herum hängt, kann niemand mit Sicherheit sagen, ob sich da vielleicht etwas durchscheuert. Ebenso gefährdet sind die Leitungen, die durch die Stirnwand gehen, oft sind die Gummidurchführungen eingerissen oder gar nicht mehr vorhanden. Im einfachsten Fall dringt nur Wasser ein. Wer von Ihnen, lieber Wartburgfreund, kann mit Sicherheit sagen, das bei ihm alles in Ordnung ist, denn oft ist der Wartburg nicht aus erster Hand! Die Leitungen, die in den Holmen verlegt sind, haben überhaupt keinen Schutz, von wenigen Gewebeschläuchen abgesehen.