12V/ 220W Gleichstromgenerator von FER

Dez
09
2007

Die Hauptarbeit (Text) dieser Seite hat mir freundlicher Weise Andreas abgenommen, dem ich an dieser Stelle meinen Dank aussprechen möchte. Sie können ihn gerne bei Detailfragen unter seiner E-Mail Andy551112@aol.com erreichen.
Sie sollten auch hier lesen, wenn es Sie interessiert, die DLM in der Leistung zu steigern.

Daten Gleichstromlichtmaschine FER

12V-Typ: 14,2V - 220W maximal (330W bis Generatortemperatur 80°C)
6V-Typ: 7,1V - 220W maximal (330W bis Generatortemperatur 80°C)

Gleichstromgenerator TYP BL 90/220/12

Nennspannung: 14V
Nennleistung: 220W
Nenndrehzahl: 2.600 U/min
Höchstdrehzahl: 10.000 U/min
Leerlaufdrehzahl: 1.700 U/min
Feldwiderstand ohne Regler: 5,14 Ohm ± 0,26 Ohm
Ankerwiderstand ohne Regler: 0,2 Ohm

Regler TYP RSC 220/12 temperaturkompensiert

Einschaltspannung: 12,8...13,6V
Abschaltspannung: 10,8...12,0V
Leerlaufspannung: 14,4...15,0V
Nennlastspannung bei Nennstrom: 18,3A 13,0...13,8V
Nennstrom bei 220 W:  18,3 A ( bei 330 W = 27,5 A )
Höchststrom bei 12,0V: 27,5A
Höchststrom bei 14,5V: 22,8A

Bis zur Maschinentemperatur von 80°C darf der Generator 12,0 V mit 330 W oder 27,5A belastet werden. Steigt die Temperatur höher so ist entsprechend der Strom zu verkleinern. Bei der 6V Lichtmaschine gelten halbe Spannungen und doppelte Ströme.
Für Gleichstromlichtmaschinen gibt es 3 verschiedene mechanische Reglertypen.

Regler mit Variode

Mit Hilfe eines Halbleiterbauelementes wird die Temperatur erfaßt. Eine Steuerwicklung beeinflußt die Spannungsspule, so das bei kaltem Generator ein höherer Strom des Generators zur schnellen Aufladung der Batterie eingeregelt wird. Der Regler selbst ist rein Mechanisch.

Regler mit Knickkennlinie

Dieser Regler hat für jede Funktion ein magnetisches System. Der Spannungsregler hält die Generatorspannung auf dem Sollwert. Der Stromregler verhindert einen zu hohen Generatorstrom und damit eine Überlastung. Wenn der Stromregler arbeitet, ist der Spannungsregler außer Funktion. Der Rückstromschalter verhindert den Stromfluß von der Batterie zum Generator.

Regler mit nachgiebiger Kennlinie

U-I-Kennlinie Dieser Regler hat für die Funktionen nur ein magnetisches System. Auf der Spannungsspule wird eine Spule dicken Drahtes für den Stromfluß des Generators aufgebracht. Damit greift der abgegebene Strom in die Reglung ein. Das bedeutet, je höher der abgegeben Strom des Generator, um so niedriger die Spannung. Man verhindert damit eine mögliche Überlastung des Generators. Leider verlängert sich auch die Vollladungszeit der Batterie um ca. die doppelte Zeit und bei Nachtfahrt erreicht die Batterie nie den Vollladezustand. Die Herstellung ist wesentlich billiger, die Einstellung kritischer.

Spannung des Generator bei Stromabgabe für Knickregler und nachgiebigen Regler

Funktion des Generators mit Regler und nachgiebiger Spannungsregelung

Kennlinie Leerlauf 1 Die erzeugte Spannung des Generators bei einem bestimmten Erregerstrom durch die Feldwicklung ist abhängig von der Drehzahl.

Spannung des Generators bei verschiedenen Erregerspannungen

Kennlinie Leerlauf 2
Hält man die Drehzahl konstant und ändert den Strom des Generators, so stellt man fest, das der Strom nichtlinear ist. Das rührt daher, das der Anker auch ein Magnetfeld aufbaut. Dieses Ankerfeld wirkt auf das Erregerfeld zurück und die Feldlinien werden verzerrt. Das heisst dann Ankerquerfeld. Gleichfalls treten erhöhte Verluste in den Eisenteilen der Ankers durch Wirbelströme auf.

Strom des Generators bei verschiedenen Drehzahlen

Durch das Ankerquerfeld verschiebt sich auch der Punkt der besten Kommutierung. Deshalb sind die Kohlebürsten nicht genau winklig und 90° zu den Feldspulen. Das Kontaktfeuer auf dem Kollektor wird damit verringert. Das trifft leider nur für eine Drehzahl und einem bestimmten Belastungsstrom zu.

Auf der linken Seite ist der Regelanker angeordnet. Rechts erkennt man den Rückstrom -schalter. Unter der Reglergrundplatte befinden sich 2 Widerstände. Einmal ein Widerstand mit wenigen Windungen, das ist der Regelwiderstand, der vor die Feldwicklung geschalten wird. Der 2. Widerstand ist vor die eine Spule geschalten und hat viele Windungen dünnen Drahtes.
Die Spule selber besteht aus 3 Wicklungen. Ganz zu oberst sind die 2 Windungen dicken Drahtes für den Stromeinfluss zu sehen. Weitere 2 Windungen dicken Drahtes gehen um den Anker des Rückstromschalters. Durch den dicken Draht fließt der gesamte Generatorstrom.

Rückstromschalter

Rückstromschalter Der Rückstromschalter verbindet und trennt die Batterie selbstständig vom Generator.
Ab einem bestimmten Magnetfeld der Spannungsspule, die an der Generatorspannung liegt, wird der Anker des Rückstromschalters gegen die Federkraft in Richtung Kern gezogen. Damit schließen die Kontakte und da die Spannung des Generators höher der Batterie ist, fließt ein Strom vom Generator zur Batterie. Der Anker zieht bis zum Klebeniet durch.
Durch den einsetzenden Stromfluß und die Belastung geht die Generatorspannung zurück.
Auf dem Bild sind die Kontakte nach langem Gebrauch zu sehen.

Spannung des Generators beim Schließen des Rückstromschalters

Rückstromschalter Kennlinie Bei der Einstellung ist unbedingt auf das vollständige anliegen des Rückstromankers zuachten. Wenn er nicht bis zum Klebeniet durch zieht, ist jede weitere Einstellung verkehrt.
Sinkt die Drehzahl des Generators ab, so soll der Rückstromschalter bei einem Strom von der Batterie in den Generator öffnen.
Durch den dicken Draht auf der Spule fließt ein Strom, der das Magnetfeld verringert. Weiterhin wird durch den Draht um den Rückstromanker das Magnetfeld geschwächt. Folglich geht der Rückstromanker in die Ausgangslage zurück und Generator und Batterie sind getrennt.
Diese beiden Schaltpunkte sind bei der Einstellung sehr kritisch. Zum einen soll der Schalter so früh wie möglich schließen, anderseits so früh wie möglich den Rückstrom verhindern. Legt man die beiden Schaltpunkte zu eng, dann klappert der Anker und die Kontakte verbrennen.

Der Rückstromschalter hat die Aufgabe, die Batterie dann vom Generator zu trennen, wenn die Spannung des Generators niedriger ist, als die der Batterie.
Die Kontakte des Rückstromschalters sind an einem Anker befestigt. Der Anker wird von der Spule ab einem bestimmten Magnetfeld gegen die Kraft der Rückstellfeder angezogen. Damit schließen die Kontakte und durch die Wicklung III fließt Strom vom Generator zur Batterie. Fällt die Drehzahl und damit die Spannung des Generators unter die Batteriespannung, dann kehrt sich die Stromrichtung in der Wicklung III um. Es fließt von der Batterie ein Strom in den Generator. Damit wird das Magnetfeld der Spannungsspule(n) des Reglers verringert und der Anker fällt ab. Der Stromfluß ist damit zwischen Generator und Batterie unterbrochen.
Um den Anker des Rückstromschalters sind 2 Windungen des Drahtes der Stromwicklung gelegt. Diese Unterstützen die Wirkung, beeinflussen aber die Spannungsreglung nicht.

Einstellung des Reglers

Hinweis:
Die Ladekontrolle zeigt nur die Differenz zwischen Generatorspannung und Batteriespannung an, sie liefert keine Aussage, ob die Batterie geladen wird. Strommessungen mit einem Amperemeter in der Leitung 51 zur Batterie sind unsinnig, da die Batterie je nach Ladezustand verschiedene Ströme aufnimmt.

Die Leitung 51 zur Batterie wird abgeklemmt und Isoliert.

Durch Messen der Generatorspannung mit einem genauen Spannungsmesser (Klasse 0,5), Meßbereich bis 15,0V wird der Rückstromschalter eingestellt. Die Spannungsmessung des Reglers erfolgt an Klemme D+ (Dynamo +) und Masse (31) immer im Leerlauf und ohne Belastung.

Den Rückstromschalter stellt man wie folgt ein (Klammerwerte für 6V–Regler):

  • Motor starten. Die Spannung des Generators kann von 6V...10V (3V...5V) sein, je nach Drehzahl. Der Rückstromkontakt ist noch geöffnet.
  • Die Drehzahl langsam erhöhen. Dabei sollten die Kontakte bei 13,2V (6,6V) schließen.
  • Erhöhe man die Drehzahl ein wenig, soll der Klebeniet spätestens bei 13,8 V (6,9V) am Kern anliegen.
  • Läßt man die Drehzahl abfallen, so soll der Rückstromschalter bei 10,8V...12,4V (5,4V...6,2V) öffnen. Das stellt man mit der Justierzunge an der Rückstellfeder ein. Sollten die Kontakte bei einer wesentlich höheren Spannung schließen, so kann die Rückstellfeder zu straff sein oder der Abstand des Ankers zum Magnetsystem ist zu groß.
  • Der große Spannungsunterschied aus Anzug und Abfall des Ankers, rührt aus dem Fehlen der Wirkung von Wicklung III her.

Regelkontakt Der Regelanker mit Kontakt ist wie ein Umschalter aufgebaut. Auf dem Bild erkennt man, das der Regelkontakt durch die Federkraft in Ruhelage ist. Bezeichnet wird das als Unterlage.
Durch Erhöhung der Generatorspannung wird der Regelkontakt in die Mittellage zwischen die feststehenden Kontakte gegen die Federkraft gezogen. Das bezeichnet man als Schwebelage.
Steigt die Generatorspannung noch weiter, so legt sich der Regelkontakt aus der Mittellage an den festen linken Kontakt. Das wird als Oberlage bezeichnet. In der Mittellage wird der Regelwiderstand unter dem Regler in Reihe zur Feldwicklung des Generators geschalten. In der Oberlage wird die Feldwicklung nach Masse kurzgeschlossen. Der Regelwiderstand liegt dann an der Generatorspannung. Der Abstand der festen Kontakte beträgt 0,3 mm.
Das Öffnen und Schliessen der Kontakte des Regelankers erfolgt bis zu 250 mal in der Sekunde.

mechanische Grundeinstellung Wer die Lehren und Meßmittel hat und eine ruhige Hand, kann den Regler mechanisch Einstellen. Vorher sollte man abklären, daß kein Windungsschluß oder ein Feinschluß der Spulen nach Masse besteht. Auch wäre eine Unterbrechung oder kalte Lötstelle möglich. Die Kontakte des Reglers sollen parallel in Wirkrichtung oder Ruhelage sein.

Hier die mechanische Einstellvorschrift des mechanischen Reglers (siehe auch 8102/1 Ev Blatt 1 und 2 und 8100/1 Ev).
Die Kontakte S1 + S2 ist der Rückstromschalter.
Die Kontakte R1, R2 und R3 sind der Regelkontakt.

Die Werte sind ca.-Werte.
Bevor ich den Zusammenhang und die Abhängigkeit von magnetischer Durchflutung, Luft -spalte, Kontaktabständen und Kraft der Rückstellfedern kapiert hatte, gab es einen Berg von verdorbenen Reglern.

Einstellung des Regelkontaktes

Den Regelkontakt stellt man wie folgt ein (Klammerwerte für 6V–Regler):
Das Voltmeter bleibt wie bei Einstellen des Rückstromschalters angeschlossen. Bei zwei sehr unterschiedlichen Drehzahlen beobachtet man die Regelkontakte. Bei Erhöhung der Drehzahl muss sich der Regelkontakt von der Unterlage über die Mittellage bis zur Oberlage bewegen. Dabei soll er nicht zwischen Unterlage und Oberlage klappern. Tut er das, so ist der mechanische Abstand der Regelkontakte ein wenig nach außen zu verschieben. Dabei handelt es sich mitunter um 0,1mm. Die Schraube der Kontakte R1 + R3 lösen, handfest anziehen und nochmals testen. Dabei darf der Abstand Regelkontakt zum Oberlagekontakt von 0,3mm nicht verändert werden.
Nun kann man die Spannung einstellen. Drehzahl über 3.000U/min des Motors. Die Spannung soll nun maximal 15,0V (7,5V) sein. Wenn der Motor nun die Drehzahl verringert, wird sich der Regelkontakt an den Unterlagekontakt anlegen. Dabei mißt man einen Spannungsrückgang von 0,6V (0,3V). Wenn das so ist kann man tief durchatmen – es ist geschafft.
Anschließend wird das Kabel 51 an den Regler angeschlossen. Das Voltmeter bleibt an D+ und Masse. Man erhöht langsam die Drehzahl und das Voltmeter zeigt mir die Spannung des Generators an.
Zuerst muß der Rückstromschalter schließen. Dabei geht die Spannung durch die Belastung zurück. Da der Klebeniet noch nicht am Kern anliegt, darf in dieser Situation der Rückstromschalter nicht klappern. Spätestens bei 13,8V (6,9V) muß der Klebeniet am Kern anliegen.
Mit Drehzahlerhöhung stellt man die Spannung fest. Diese darf maximal 15,0V (7,5V) sein.
Durch die Belastung der Batterie und von Verbrauchern stellt sich eine Spannung so bei 14,0V (7,0V) ein. Mit Einschalten der Scheinwerfer wird die Spannung noch geringer. Sie sollte nicht unter 13,2V (6,6V) fallen.
Hat man einen entsprechenden Widerstand bei 12,0V mit 0,50 Ohm und 330 W, dann kann man feststellen, das bei maximaler Leistung von 330W die Spannung des Generators nur noch 12,0V (bei 6,0V ist der Widerstand 0,11 Ohm und 330W) ist.
Das ist der Nachteil der nachgiebigen Spannungsreglung.
Der Regler vermindert die Spannung bei Lasterhöhung. So schützt man den Generator, aber nachts erreicht man nie den Vollladezustand der Batterie.
Baut man eine andere Batterie ein oder installiert zusätzliche Verbraucher, kann es durchaus sein, das die Leistung der Ladeanlage nicht mehr reicht und früh am nächsten Morgen die Familie das Auto anschieben muß.
Wenn man dann einen Knickregler von PAL (CSSR) für den SKODA plusgeregelt oder Moskwitsch Typ PP 24 minusgeregelt (UdSSR - Feldwicklung anders schalten) findet und den Regelwiderstand auf 9 Ohm ändert, den Stromregler bei 14,4V auf maximal 22,9A einstellt, dann wird zukünftig die Batterie ordentlich geladen, der Generator geschützt und die Nachbarn hören weiterhin das Anlassergeräusch.

Schaltbild Regler FER 12V 220W

Beschreibung
Zur Vereinfachung lege ich fest, das der Erregerwicklungswiderstand 5,0 Ohm ist und der Generator 14,0 V Spannung abgibt.

Wicklung I mit 118 Ohm
Diese Spule hat einen Widerstand von 118 Ohm. Mit einer Spannung von 14,0V fließt damit ein Strom von (U:R=I) 14,0V : 118 Ohm = 0,12A und es wird eine Leistung von (P=UxI) 14,0V x 0,12A = 1,6W verbraucht.

Wicklung II mit 4,5 Ohm
Die zweite Spule hat einen Widerstand von 4,5 Ohm. Zu dieser ist ein Widerstand von 16 Ohm unter dem Regler in Serie geschaltet. Diesen erkennt man an den vielen Windungen. Die Reihenschaltung der Widerstände ergibt 20,5 Ohm. Mit einer Spannung von 14,0 V fließt damit ein Strom von (U:R=I) 14,0V : 20,5 Ohm = 0,68A und es wird eine Leistung von (P=UxI) 14,0V x 0,68A = 9,56W verbraucht.
Die Parallelschaltung der beiden Wicklungen I + II ergibt einen resultierenden Gesamt -widerstand von 17,5 Ohm. Mit einer Spannung von 14,0 V fließt damit ein Strom von (U:R=I) 14,0V : 17,5 Ohm = 0,80A und es wird eine Leistung von (P=UxI) 14,0V x 0,80A = 11,22W verbraucht.
Beide Spulen werden vom Strom gegensinnig durchflossen. Das Hauptmagnetfeld liefert Spule II, Spule I dient zur Temperaturkompensation ( siehe Temperaturkompensation ) und vermin -dert das Magnetfeld von Spule I.

Erregung des Generators und Spannungsreglung

Der Generator ist ein Nebenschlußerregter Generator. Das heißt, das Feld liegt mit vielen Windungen dünnen Drahtes parallel zum Anker. Von Hause aus ist dieser Generatortyp recht stabil gegenüber Laständerungen. Schließt man den Generator kurz (D+ nach Masse), dann wird er nicht mehr erregt, die Spannung bricht zusammen. Es entsteht kein Schaden.
Nur im KFZ kann der Generator einmal im Leerlauf arbeiten und die Batterie ist ausgebaut, oder mit Volllast, die Batterie ist Leer und Nachtfahrt mit allem Verbrauchern die vorhanden sind. Auch ändert sich die Drehzahl von 1.700 U/min im Leerlauf des Motors bis zu Höchstdrehzahl des Generators von 10.000 U/min.
Die Aufgabe des Reglers ist die Spannung des Bordnetzes konstant zu halten.
Das wird mit 3 Regelstufen erreicht.
Bei niedrigen Drehzahlen ist der Regelkontakt in Unterlage und die Feldwicklung wird damit direkt mit dem Anker verbunden. Der Generator wird voll erregt.
Bei Drehzahlsteigerung erhöht sich die magnetische Kraft auf den Regelanker und der Kontakt hebt von der Unterlage ab. Damit wird ein Vorwiderstand zur Feldwicklung in Reihe geschalten. Der Kontakt nimmt eine Schwebelage ein oder man spricht von Mittellage.
Verringert sich die Last oder die Drehzahl wird weiter erhöht, dann steigt die magnetische Kraft des Reglers weiter und der Regelkontakt legt sich an die Oberlage an. Damit wird die Erregerwicklung im Generator zur Masse kurzgeschlossen.
Zwischen Unterlage und Oberlage des Regelkontaktes ergibt sich ein Spannungsunterschied. Das bezeichnet man als positiven Spannungssprung. Ohne diesen würde der Regler nicht kontinuierlich arbeiten.
Den Spannungssprung schreibt der Hersteller mit 0,6V vor. Das heißt, wenn ich die Höchstspannung des Generators auf 14,0 V einstelle, hebt der Regelkontakt von der Unterlage bei 13,4 V ab.
Durch die mechanische Einstellung des Reglers, insbesondere der Luftspalte kann man auch eine fallende Kennlinie einstellen. Das bedeutet, der Regler arbeitet Überkompensiert. Bei Drehzahlerhöhung würde die Spannung weniger werden.
Ideal wäre eine geregelte Spannung gleichbleibend über den gesamten Last– und Drehzahlbereich.

Erregerströme und Leistungen

Die Feldwicklung des 12 V Generators hat einen Widerstand von 5,14 ± 0,26 Ohm.
Für die weiteren Betrachtungen gehe ich von 5,0 Ohm und 14,0V Generatorspannung aus.

Unterlage des Regelkontaktes
Wenn der Generator nicht regelt, liegt die Erregerwicklung parallel zum Anker. Somit an 14,0V. Der Strom durch diese Wicklung errechnet sich nach I=U:R. 14,0V : 5 Ohm = 2,8A.
Die Erregerleistung ist dann P=UxI = 14,0V x 2,8A = 39,2W.

Mittel – oder Schwebelage des Regelkontaktes
In der Schwebelage des Regelkontaktes wird der Erregerwicklung ein Widerstand von 9 Ohm in Reihe geschalten. Zum Anker von 14,0V liegt damit die Reihenschaltung von 5 Ohm + 9 Ohm parallel. Der Gesamtwiderstand ist damit 14 Ohm. Bei 14,0V und 14 Ohm fliest genau 1,0A. An der Erregerwicklung fallen damit 5,0V ab und bei 1A Stromfluß ist die Erregerleistung 5W. 9W Leistung verbraucht der Vorwiderstand von 9 Ohm.

Oberlage des Regelkontaktes
Wenn der Regelkontakt die Oberlage erreicht, wird die Erregerwicklung kurzgeschlossen. Damit liegt der Regelwiderstand allein parallel zum Anker mit 14,0V. Bei 9 Ohm fliesen durch den Widerstand 1,5A und er verbraucht eine Leistung von 21W.
Zusammenfassung:
Tabelle
Mit Hilfe dieser Zusammenfassung erkennt man den Leistungsbedarf bei voll erregtem Generator mit niedrigen Drehzahlen. Man addiert die Leistung der Unterlage mit der Leistung der Reglerspule. Rechnet man nun diese Leistung zur nominellen Leistung des Generators hinzu, so kommet man auf 220W + 50W = 270W oder mit der Höchstleistung von 330W + 50W = 380W.

Temperaturkompensation

U-Temp-Kennfeld
Warum Temperaturkompensation?
Auf Anhieb ist das Problem nicht zu erkennen. Aber es ist gravierend.
Der Magnetismus in der Spannungsregelspule wird von einer Kupferwicklung erzeugt. Jedes Metall hat die Eigenschaft, bei Temperaturerhöhung sich zu vergrößern. Verlängerung des Drahtes heißt auch ein höherer Widerstand. Damit fließt ein geringerer Strom durch die Wicklung und die Spule erzeugt weniger Magnetismus, der Spannungsregler stellt eine mit der Temperatur steigende Spannung ein. Im Sommer bei +40°C heißt das eine kochende Batterie. Im Winter erreicht die Batterie nie einen guten Ladezustand. Dabei hat die Batterie im Winter durch trägeren Säureaustausch eine höhere Spannung nötig. Ein guter Wert ist 10mV/°C (pro 1 °C ändert sich die Spannung um 10 mV).

Batterieladespannung in Abhängigkeit von der Temperatur

Generatorspannung in Abhängigkeit der Temperatur und Zeit
Da die Reglerspannung bei +20°C eingestellt wird, regelt der Regler bei z.B. +40°C eine Spannung von 14,0V + (-20°C x 10mV/°C) = 13,8V ein, denn 20 x (-0,01 mV/°C) sind -0,20V. Bei –20°C habe ich 40°C Temperaturdifferenz. Also 14,0V + (-40°C x -0,10 mV/°C) = 14,4V, denn –40°C x (–0,10mV/°C) sind +0,4V. Stellt man den Regler bei 0°C ein, ist 14,2V genau richtig.

Ein schlauer Mensch kam auf folgende Idee:
Der Spannungsregler erhält 2 Spulen. Eine aus dickem Draht für das Hauptmagnetfeld (Spule II mit 4,5 Ohm) und Vorwiderstand (16 Ohm). Eine zweite Spule aus dünnen Draht Spule I mit 118 Ohm). Die zweite Spule wird der Wirkrichtung der ersten Spule entgegengeschalten. Wozu das?
Die erste Spule hat ja den Fehler der Temperatur. Die zweite auch, aber da sie entgegen geschaltet ist, kann der Temperaturgang beliebig eingestellt werden. Mit einem Widerstand unter dem Regler kann man die Kompensation einstellen. Dieser Regler ist schon gut, aber die Besten hatten einen Anschluß für den Temperaturfühler und diesen fand man dann unter oder an der Batterie (Ich habe nie einen gefunden!).
Regler mit Halbleitern haben auch das Problem mit der Temperatur (-2...3 mV/°C pro Halbleiter).

Nachtrag

Es gibt einen Regler für 12V/ 500W. Der sieht täuschend ähnlich dem 6V/ 220W Regler. Der Rückstromschalter besitzt 2 Kontaktpaare. Die Stromwicklung ist wie beim 6V/ 220W Regler mit je einer Windung dicken Drahtes ausgeführt. Die Spule hat nur eine Wicklung von 13 Ohm und der Vorwiderstand unter dem Regler ist 26 Ohm. Der Regelwiderstand hat 5,6 Ohm. Der Regler ist nicht temperaturkompensiert.
Um die Werte eines 6V Reglers zu messen, habe ich diesen versehentlich eingepackt.
Auch ich wurde ein Opfer dieser Täuschung.

Diesen Regler gab es in 4 Ausführungen:

  • RSC 500/12 Nr. 8102.9
  • RSC 500/12 TK Nr. 8102.9/079
  • RSC 500/12 So Nr. 8102.22/08
  • RSC 500/12 Nr. 8102.9/1

Dieser Regler und der 12V/ 500W Generator soll vor 1975 im Wartburg verbaut worden sein. Seit wann, weis ich nicht. Die Drehstromlichtmaschine mit mechanischem Regler löste dann die Gleichstromgeneratoren (ab 03. März 1975 Fahrgestellnummer 10 06 948) im Wartburg 353 ab.

Fragen bitte direkt an Andy551112@aol.com richten.