Restaurierung Fahrwerk 353W

Teil 3, die Anbauteile des Fahrwerks werden aufgearbeitet

Sep
27
2007

Während sich der Rahmen in guten Händen befindet, habe ich nun Gelegenheit, mich um die Anbauteile zu kümmern. Im Wesentlichen sind die Teile zu reinigen, ggf. Verschleiß zu beseitigen, für Rostschutz zu sorgen. Klingt eigentlich harmlos.
Dennoch ist das Reinigen der Teile und dazu gehört auch das Entfernen von Rost, Fett und Farbresten, ein nicht unerhebliches Problem "in der heimischen Garage". Drahtbürste, "Negerkeks" und Sandpapier sind nicht immer das Mittel der Wahl. Ich denke, das muß ich an dieser Stelle nicht unbedingt vertiefen. Manchmal wünscht man sich einen "Kärcher", manchmal einen Teilereiniger oder ein Ultraschallbad. Ich habe noch nicht einmal einen Stromanschluß in meiner Garage.
Jeder Schluck Bremsenreiniger kostet ein Vermögen. Zum Glück kann ich die "problembelasteten Abfälle" korrekt entsorgen.

An dieser Stelle will ich jedoch einen kleinen Zeitsprung machen, denn die Restauration meines Tourist-Fahrgestelles hat eigentlich bereits mit dem Sammeln verschiedener Fahrwerksteile vor Jahresfrist begonnen, die ich bereits bearbeitet habe, als das Auto noch nicht zerlegt war.

Okt
01
2006

Es bedurfte schon einiger Suche, um neue Querlenker zu bekommen. Natürlich kann ich meine vorhandenen Querlenker aufarbeiten und verwenden. Ich habe mir jedoch in den Kopf gesetzt, mein Auto in kürzest möglicher Zeit aufzuarbeiten. Also brauche ich einen Austauschsatz.
Alle Teile waren noch unbenutzt. Von "neu" kann aber nach mindestens 17 Jahren nicht die Rede sein. Lagerungsspuren und Rost sind natürlich vorhanden. Daher habe ich auch die angegammelten Gummibuchsen zerlegt. Sie werden aufgearbeitet.

 

 

 

 

Okt
23
2006

Zum Entfernen von Farbe, Schmutz und des nicht nennenswerten Rosts, habe ich die Teile zur chemischen Entlackung gegeben. Sand- und Glasperlstrahlen (usw.) kommen für mich bei diesen Neuteilen nicht in Frage. Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

 

 

 

Nov
09
2006

Lack und Schutzschichten sind insbesondere am Fahrgestell und Fahrzeugunterseite extremen Belastungen ausgesetzt. Im Vergleich zum Fahrzeugdach, wird man an allen Fahrzeugen eher Probleme unten herum feststellen, als auf dem Dach. Das leuchtet wohl ein.
In den letzten 25 Jahren durfte ich mit den verschiedensten Lacken und Schutzmaßnahmen Erfahrungen sammeln und komme für mich selbst zu dem Schluß:
Farben und Schutzwachse haben in den vergangenen Jahren den Belastungen bei mir nicht Stand gehalten.
Sie altern einfach und erfordern in der Verarbeitung eine weitaus höhere Güte, als es die Verarbeitungshinweise auf der Verpackung suggerieren.

Ich gebe es freimütig zu, mir fehlt das Geschick, die Voraussetzung und das Fachwissen, all diese Lacke und Farben ideal zu verarbeiten, um die Labordaten zu erreichen.
Bei mir schrumpft der Lack nach gewisser Zeit, er hält nicht, platzt ab usw. Er altert einfach. Sicher mein Fehler, ich habe da etwas nicht korrekt verarbeitet...

Andererseits will ich zu allen Jahreszeiten meinen Fahrspaß genießen können und dabei dennoch über einen möglichst dauerhaften Rostschutz verfügen und nicht alle paar Monate Reparaturen an Lack und Metall durchführen müssen. Ein unvereinbarer Widerspruch?
Ich denke nein!
Meine Erfahrung zeigt mir, daß in Kombination zu Lack und Schutzwachs, die metallische "Veredlung" in Form von Zink für deutlich längere Standzeiten sorgt. Das Galvanisieren habe ich durch entsprechende Firmen vornehmen lassen, die die nötigen Voraussetzungen und Erfahrungen besitzen. Ich meine, eine lohnende Investition! Gerade die hinteren Querlenker des Wartburg 312, 353, 1.3 mit ihren Hohlräumen und auch die Spritzbleche der Scheibenbremse gehören zu den wirklich raren Teilen, die leider recht schnell verrosten können.  

 

Die Querlenker der Hinterachse sind Hohlkörper und können daher nicht im Innenraum galvanisiert werden. Aufgrund der Konstruktion habe ich auch Zweifel, daß diese Querlenker zu DDR-Zeiten ordentlich innen grundiert, lackiert und mit Wachsen etc. geschützt wurden. Eine Vielzahl noch fahrbereiter Wartburgs haben genau an diesen Querlenkern zwischenzeitlich Durchrostungen nicht nur am Federboden, sondern mittig im Federtopf. Hier gammelt es von innen nach außen, also in den Federtopf hinein.
Um diesem Problem vorzubeugen, habe ich meine Querlenker innen und außen chemisch vernickeln lassen.