mein Wartburg 312-500 Camping

zu den Photos (Popup erlauben, Achtung 125MB - über 1.450 Photos)
Programmierung
Restauration
Galvanik / neuer Chrom
Galvanik / gelb verzinken
ohne Empfehlung
Zulassungsprozedere und Kosten
Anmerkung

Okt
11
2005

Lieber Besucher,
nicht alle sind mit einem schnellen DSL Internetzugang ausgestattet. Aus diesem Grund muß ich darauf hinweisen, daß durch einen Klick auf diesen Link:

Wartburg-Camping,

sich ein Fenster öffnen wird (ca. 600 * 640), welches Fotos in höherer Auflösung zur Betrachtung anbietet. Da es sich hier um eine Menge von rund 125 MB an Photomaterial (mehr als 1.450 Photos!) handelt, dürfte der Zugang über Modem oder ISDN wenig Freude aufkommen lassen.
Sie können innerhalb des Fensters navigieren, die Photos zoomen, oder als Slideshow betrachten, bei der Sie die Bildwechselzeiten frei einstellen können. Zu vielen der Photos habe ich Kommentare hinterlegt. Viel Spaß!

Für die, die sich für die Programmierung interessieren.

Ich verwende hier erstmals die Freeware JAlbum, die allererste Sahne ist. Wenn man tausende Photos sichten, aussortieren und bearbeiten will, wird schnell klar, daß ein derart ehrgeiziges Unterfangen mehr als nur Zeit braucht. JAlbum ist in der Lage, diesen Aufwand drastisch zu reduzieren. An dieser Stelle möchte ich hier den engagierten Programmierern dieser Software und der Skins danken, allen voran David Ekholm aus Schweden und Dirk van Goethem. Besonders dafür, daß sie diese Software als Freeware entwickelt haben, obwohl sie in ihrer Leistungsfähigkeit so manche andere teure Software um Längen schlägt.

Nun noch einige Worte zur Restauration:

Den Wartburg habe ich Dezember 2004 erworben. Olaf, meine Frau und ich haben ihn dann gemeinsam zu seiner Werkstatt überführt, wo er bis März 2005 "überwinterte". Dann hatte ich zum ersten Mal Gelegenheit, ihn genauer unter die Lupe zu nehmen und war begeistert! Ein Auto im Originalzustand, unverbastelt, unfallfrei und mit, gemessen am Alter und seinem Einsatz, geringen Gebrauchsspuren/ Schäden. - ich habe kein Neufahrzeug oder einen Museumsschlitten erwartet (- und natürlich auch nicht bekommen)!
Innerhalb weniger Stunden war er dann Flott und lud zu einer kleinen Fahrt in die schöne Erzgebirg'sche Umgebung ein.

Ende April konnte dann endlich die Restauration beginnen. Mein Dank wird Wartburgfreund Olaf ewig nachschleichen, denn ohne seine Freundschaft, Werkstatt, Platz, knowhow und großes Herz, würde ich wohl immer noch an den Teilen puzzlen. Bereits nach 6 Monaten! konnte ich die (unrestaurierte) Karosserie wieder auf seinen angestammten Platz, auf ein fix und fertig restauriertes Fahrgestell absenken. Das Fahrgestell ist vollständig geprüft und restauriert - bis in die kleinste Schraube.

Um allen Unken vorzubeugen: natürlich half Olaf mit seinen Leuten bei der Demontage des Fahrgestells. Zu viert und mit Hilfe einer Hebebühne, hat man eine Karosserie schneller abgehoben, als allein in einer kleinen stromlosen Garage!

Während Olaf sich um den zerlegten Rahmen kümmerte, ihn untersuchte, kleinere Reparaturen vornahm und ihn verzinken ließ, hat er anschließend auch dessen Lackierung übernommen, als ich 600 km entfernt, alle übrigen Anbauteile überarbeitete.
2 Monate später mit voll beladenem Tourist zurückgekehrt, konnte ich mich sofort um die Montage kümmern. Insgesamt war ich wohl 5 mal in diesem Jahr in der Werkstatt, um konzentriert Stück für Stück voranzukommen. Kurz vor dem endgültigen Zusammenbau, übernahmen er und seine Kollegen die fachgerechte Installation der Bremsanlage und einige Reparaturen an der Frontschürze, sowie am Schweller. Oft sind es die Kleinigkeiten, auf die es ankommt, ohne dabei jedes Detail aufzulisten. Ich hätte mir in diesen Tagen sonst noch 6 Arme und Hände wachsen lassen müssen, um in 3 Tagen "TÜV-fertig" zu werden. Ich fing morgens gegen 9 an und hörte Nachts um 3 auf, nur von wenigen Pausen unterbrochen. Diese Form der Arbeit ist zwar anstrengend, aber man erreicht unter Umständen mehr, als wenn man ohne Termindruck arbeitet, weil der Oldi gleich um die Ecke in der eigenen Garage steht.

Alles übrige an Zerlegearbeiten, Säubern, Aufarbeiten, Lackieren, Zusammenbauen, Montieren der vielen Anbauteile, von der Feder, über die Räder, Lenkgetriebe, Elektrik, Motorraumteile etc. etc. habe ich - aus Freude am Handwerk - mir natürlich nicht aus der Hand nehmen lassen! Letztlich heiße ich nicht Krösus und mit Onassis bin ich auch nicht verwandt.
Jedenfalls konnte der Wartburg, dessen Karosserie und Innenausstattung noch hergerichtet werden muß, Anfang Oktober zur Abnahme nach $21c der STVZO vorgeführt werden und hat diese ohne jede Beanstandung gemeistert! Jetzt ist er ein zugelassener Oldtimer mit H-Kennzeichen und steht endlich bei mir zu Hause!

Galvanik / neu verchromen

Ebenfalls voller Lob und Empfehlung bin ich für die Arbeiten, die die

Firma Metallveredlung Reinhard Blümich
Bahnhofstr. 54
D-02730 Ebersbach/ Sa.

Kontakt:
Telefon: 0 35 86 / 76 47 91
Telefax: 0 35 86 / 76 47 94
Email: info@bluemich-galvanik.de

erledigt haben. Dort trifft man nicht nur auf freundliche, servicebereite Mitmenschen, sondern erhält zu wirklich fairen Preisen echte Qualität! Meine Stoßstangen und der Frontgrill sind dort aufgearbeitet worden. Allein der Frontgrill mit mehr als 80 cm Länge, ist für die meisten Firmen nicht verchrombar - eben wegen der Länge! Auf meinen Photos können Sie sich vom Zustand vorher-nachher überzeugen. Wie gesagt, meine Empfehlung für hervorragende Qualität zu günstigen Preisen, ein echter Hingucker! Für mich ganz klar, daß ich meine übrigen Teile auch in diese Firma bringen werde.

Galvanik / gelb Verzinken

In den vergangenen Jahrzehnten, selbst als ich durch meinen früheren Arbeitgeber Zugang zur Galvanik hatte, habe ich Schrauben und Kleinteile immer nur vom Schmutz und Rost befreit und die Schrauben vor dem Zusammenbau gefettet. Immerhin lassen sich solche Schrauben auch nach vielen Jahren leicht lösen. Angeregt durch einen Beitrag in einem Oldtimermagazin, brachte ich meine Schrauben und Kleinteile zu einer Galvanik. Denn warum sollte man den aufgebrauchten Zink dieser Teile nicht ersetzen? In der Zeitschrift stand geschrieben, das so eine Hand voll - die Menge einer kleinen Konservendose - bei den meisten Galvanikbetrieben schnell mit "durchrutscht" und für wenige Euro ein dauerhaftes und neuwertiges Ergebnis zu erwarten ist.
Stimmt fast alles und ich kann das sehr empfehlen!
Jedoch der Preis ist ganz anders als erwartet. Vor allem konnte ich hier in der Galvanik meines Vertrauens keine Regel für die Preisermittlung finden. Ich war mehrmals dort. Beim ersten mal brachte ich einen Schuhkarton mit 7 randvollen Konservendosen, das kostete etwa 110 Euro, das nächste mal kam ich mit mickrigen 2 Dosen und bezahlte 55 Euro. ?!? (Ich meine Euro, nicht DM!)
Um die doch recht sensiblen hinteren Querlenker hinten, sowohl innen, als auch außen zu schützen, denn im Federtopf läuft Wasser schlecht ab, wurden diese von Hand chemisch vernickelt (ebenso auch das Heizungsgehäuse). Zuvor mußten die Querlenker natürlich von Farbe und Flugrost befreit werden (chemisch), die Querlenker verursachten damit zusammen etwa 140 Euro kosten.
Klar sind das alles stolze Summen, aber ich bin zu arm, um nach 20 Jahren Auto Reparaturpraxis mich nur auf (Wasser-) Farbe und "Stiftung-Warentest-Sprüche" zu verlassen. Moderne Fahrzeuge sind auch verzinkt und das bietet eine gute Basis, zusammen mit noch notwendigen Folgemaßnahmen, einen dauerhaften Schutz der wertvollen Substanz zu erzielen.
An meinem Tourist habe ich vor 3 Jahren die Querlenker hinten selbst sandgestrahlt und nach gewissen Reparaturen alles schön penetriert, grundiert, lackiert. Dennoch grinst mich der Rost an der einen oder anderen Stelle frech an! Im übrigen sollte man wo es geht, auf das Sandstrahlen verzichten, denn welche Substanz soll in 20, 30 Jahren restauriert werden, wenn ein Teil der Oberflächen heute schon entfernt und durch Spachtel und Grundierung ersetzt wurde? Also ein bißchen muß man auch an die ferne und vielleicht auch unwahrscheinlich anmutende Zukunft denken.

Ziel für mich ist nicht etwa ein tot restauriertes Auto, ebenfalls habe ich auch kein Privatmuseum begründet und Kulturdenkmäler dieser Art sind schon einige vorhanden. Nein. Es ist und bleibt ein Auto, welches zum Gebrauch gedacht ist. Aufgrund des guten allgemeinen und unfallfreien Zustands wird der Rest "schonend" restauriert, wie man das neuerdings nennt, wenn man nicht jeden Rostpickel herausflext.

Natürlich ist die Restauration längst nicht abgeschlossen, auch wenn das Auto sich in einem guten technischen Zustand befindet. Aber das Geld ist nun alle und der Winter steht vor der Tür. Es werden sicher noch einige Jahre ins Land gehen müssen, eh' alles erledigt ist. Innenausstattung, Gummis, Schiebedach und Lackierung - all' das will noch erledigt werden.

Leider, leider sind da auch zwei Empfehlungen, die ich nicht geben kann:

Zu DDR-Zeiten hatte ich nie Probleme mit regenerierten Reifen. Im Internet gibt es günstige regenerierte Reifen zu kaufen. Angeblich deutsche Markenqualität. Der Service der Firma war gut und sicher gibt es mit teuren Neureifen größerer Autos bestimmt keine Probleme, aber alle fünf 165'er Reifen und zwei 175'er Reifen waren Schrott und bildeten innerhalb kürzester Zeit ohne Benutzung dicke Beulen, bzw. waren oval profiliert!! Nach einigem Aufwand (Zeit, Geld, Nerven, Arbeit, Telefonate, Schreiberei), erhielt ich ohne Mehrkosten Neureifen als Ersatzlieferung. Diese sind ok. Jedoch werde ich keine runderneuerte mehr Reifen kaufen.

Leider bin ich auch sehr enttäuscht von der Qualität meiner neuverchromten Lampenringe. Diese wurden - verglichen mit den Preisen von der Blümich-Galvanik - in einer teuren, dafür lieblosen, schlampigen Qualität erledigt. Eine Qualität, wie sie immer den Polen nachgesagt wird. Ich glaube, die machen das besser. Die Lampenringe wurden nördlich von Berlin bearbeitet.

Und noch ein paar Details für all' jene, die vielleicht aus der Praxis wissen wollen, was bei einer Neuzulassung passiert:

Die Abnahme nach $21c STVZO hat bei der DEKRA 80 Euro gekostet. Habe gleich meine Hängerkupplung, ein paar weitere Reifengrößen (175/70 R13) eintragen lassen, dies ist um so wichtiger, nachdem man jetzt nur noch - gelinde gesagt - chaotische Kfz-Papiere in Deutschland ausgehändigt bekommt. 12V und H4-Licht stellen überhaupt kein Problem dar, wurde gar nicht weiter beachtet. Alles andere an meinem Camping ist original.

Für das Kurzzeitkennzeichen zur Überführung habe ich nur eine Versicherungs-Doppelkarte mit entsprechendem Vermerk und den Personalausweis benötigt. Das kostete 10,50 Euro. Die Schilder haben mich zusammen 8 Euro gekostet. Man kann sie behalten. Steuer wird keine fällig, sagte man mir. Was die 5 Tage Haftpflicht kosten werden, keine Ahnung.

Die Zulassung schlägt mit 71,70 Euro einen tiefen Krater in mein Konto. Hinzu kommen noch einmal 31 Euro für Schilder, ggf. 10 Euro für 2 Kennzeichenhalter. Für den Fall, das kein Kfz-Brief mehr vorliegt, muß man beim KBA Flensburg eine entsprechende Auskunft einholen, kostete 14,50 Euro. Habe ich sicherheitshalber gemacht. Hierfür ist ein Antrag zu stellen. Ein Formular dazu findet man auf der Seite des KBA Flensburg im Download-Bereich. ich verkneife mir hier einen entsprechenden Link, da dieser sich sicher alle Jubeljahre ändert.

Wunschkennzeichen habe ich keines (10,20 Euro). Die hatten eh' "meine Nummer" nicht.
Mit gut Zureden hat man mir gestattet, hinten ein 46 cm kurzes Schild anzubringen (wie bei meinem Tourist). Dafür mußten die Zeichen etwas dichter zusammenrücken. Hat aber den Vorteil, daß das Schild nicht über die Rückleuchte hinaussteht, sieht einfach besser aus, als die riesigen Schneeschieber.

Haftpflicht zahle ich bei 85% (Zweitwagen) nur 66 Euro im Jahr (max. 5.000 km/ Jahr), da habe ich auf Saisonkennzeichen verzichtet. Teilkasko liegt mit 150 SB bei 36 Euro. Werde aber nicht bei miesem Wetter fahren.

Abgasuntersuchung braucht das Auto nicht, eigentlich also ein "preiswertes" Auto. Ich denke, selbst bei allen Ausgaben in den kommenden Jahren, ist ein Neuwagen immer noch teurer. Auf meinem Weg nach Hause (von Freiberg, ca 550 km), gab es absolut keine Probleme, nach 15 Jahren Standzeit! Ich bin zwar von allen LKW's überholt worden, und habe nur eine Stunde länger gebraucht als sonst, dafür aber auch nur 6,5 Liter Sprit verbraucht. Wirklich! Irre, nicht wahr?

Anmerkung von mir:

Erstaunlich, wie bei eBay der Markt floriert: "Motor dreht", "Papiere sind abhanden gekommen", daß ist inzwischen so selbstverständlich geworden, daß ich mich wundere. Schwer vorstellbar, daß man zu DDR-Zeiten so schlampig mit 'nem Kfz-Brief umgegangen ist, macht man ja heute auch nicht. Die Zulassungsstellen nehmen das bitter ernst und sind keineswegs locker und leicht gewillt, nach dem Motto "ist ja nur ein DDR-Auto" eine Zulassung zu spendieren. Also Leute, Autos nur mit ordentlichen Papieren kaufen, im Kaufvertrag die Übergabe der Papiere unbedingt vermerken und diese sofort als Kopie in den Schrank legen.
So, ich glaube, ich habe jetzt genug berichtet, hier geht es nun endlich zu den Photos.