Der Heizungstauscher

Meinen Sie auch, daß man zur Heizung des Wartburg nicht viel erzählen kann? Lediglich, daß sie im Winter zu schwach ist und im Sommer den Motor vor Überhitzung (als letzte Reserve) schützt?

Immerhin können Sie hier ein paar Fotos sehen, wenn Sie sich mal ein Bild vom Innenleben dieser Komponente zu machen.

Die Teile sind zwar wartungsarm, leben jedoch auch nicht ewig. Der Zahn der Zeit, in Form von Rost und Dreck nagt auch an diesen bescheidenen Teilen. Das Messing wird spröde und gibt in Form von Haarrissen besonders in der Nähe der Schlauchanschlüsse seinen Geist auf. Durch Löten läßt sich diese Problem lösen, meist sind jedoch die Haarrisse an schwer zugänglichen Stellen und mit bloßem Auge schwer zu finden. Wohl dem, der über ein Austausch-Tauscher verfügt.

Bei dieser Gelegenheit empfehle ich, das Gehäuse zu entrosten und zu lackieren. Der Originallack ist ohnehin nicht von besonderer Qualität. 


Ebenfalls empfehlenswert ist, das Gehäuse an seinen Kanten abzudichten und zu entdröhnen. Nur die Wasserablauföffnungen an der Unterseite (Sicken) müssen offen bleiben.
Die Halterung für den Bremsflüssigkeitsbehälter ist im Original liederlich befestigt, die Bleche sind nicht entrostet aufgepunktet worden.
Ich hab sie abgemacht, die Löcher zugenietet und Stehbolzen eingesetzt (nicht mittig, sondern mehr rechts). Der Bremsflüssigkeitsbehälter hat so auch ein bisschen mehr Abstand zum Gehäuse. Gleichzeitig konnte ich eine zusätzliche Waschanlagenpumpe befestigen.
Klar, der Heizungshahn muß gerade sitzen, damit man ihn per Bowdenzug vernünftig betätigen kann.
Wer jetzt mit Gewalt ihn gerade rückt, läuft Gefahr, den Tauscher zu beschädigen. Klüger ist es, ein oder zwei Dichtungen auf das Gewinde zu schieben, so daß der Hahn gerade fest sitzt, wenn man ihn in die richtige Position dreht. Ist doch selbstverständlich, nicht war.
Wer den Hahn vorher zerlegt, von Kalk und Ablagerungen befreit und leicht mit Fett bestreicht, hat es später leichter!
Ebenso sollte man die Entlüftungsschraube mit einer Unterlegscheibe versehen, will man sie später gewaltfrei nutzen können. Ich habe mir eine Messingschraube angefertigt, d.h. mit einer Bohrung versehen.
Mangels Dichtungsmaterial klebte ich viele einzelne Streifen Moosgummi auf das Gehäuse.
Das Lufteintrittsgitter wird zusammen mit etwas (elastischem) Klebstoff in den Rahmen (Deckel) eingepreßt. Diese Arbeit ist etwas fummelig.
Ich empfehle vor dem Aufsetzen des Deckels die hinteren Schrauben von unten durchzuschieben und mit Muttern zu sichern. Der Deckel, der ebenfalls mit Dichtband versehen wird, braucht dann hinten nur noch mit Muttern befestigt werden, vorn kommen die Schrauben, wie gewohnt, von oben nach unten durch.
Und warum das Ganze? Ist der Wärmetauscher einmal am Fahrzeug montiert, kommt man hinten nicht mehr an die Muttern ran, da sie innen liegen. Freche Werkstätten haben dann einfach den Deckel hochgebogen.
Natürlich kann man auch eine Gewindeplatte hinten darunter nieten um später für immer leicht von oben die Schrauben befestigen zu können.
Normalerweise sollten die Schrauben an der Stirnwand nicht nach innen durchfallen, doch Vorsicht, oft sind die Halteklammern auf der Innenseite verloren gegangen.
Mit diesen Schrauben wird zugleich das Verteilergehäuse befestigt. Der Sechskantkopf der Schrauben sitzt dabei drehsicher in entsprechenden Plastiknasen.
Nur noch die Spritzwand säubern, anbauen und freuen.