Der Luftverteiler


Mit wenigen Veränderungen die Revolution in der Belüftung des Wartburgs auslösen? Dürfte wohl nur mit erheblichen Eingriffen möglich sein!
Also war ich auf dem Autofriedhof und habe mich nach verschiedenen Lösungen umgesehen.
Am Geeignetsten erschien mir, einen Lüfter vom Golf II / III zu nehmen. Der ist leistungsstark, mit wenigen Handgriffen ausgebaut (Beifahrerseite unterm Armaturenbrett) und läuft deutlich leiser als der vom Wartburg.
Zum Vergleich: der Wartburglüfter hat die etwas gröberen Lamellen und einen vergleichbaren, aber völlig gekapselten Motor.
Der Vorwiderstand des VW-Lüfters ist deutlich kompakter und sitzt unterhalb der Anschlußtafel direkt am Motor. Das besondere, er erlaubt drei verschiedene Geschwindigkeitsstufen!
Zunächst heißt es wieder Maß nehmen, vergleichen, Einbaulage ermitteln. Am besten per Schablone! Ich habe mich entschlossen, das Gehäuse so umzubauen, daß man den Golflüfter wie im Golf mit einer kleinen Handbewegung ein- und ausschrauben kann. Dazu muß ich eine Öffnung mit etlichen Haltenasen aus dem Verteilergehäuse herausarbeiten.
Soll der Lüfter später "senkrecht", also mit dem Anschlußfeld nach oben zeigen, muß beim Anzeichnen der Nasen dies durch Verdrehen der Schablone entsprechend berücksichtigt werden. Ein- und Ausbau also bei ca. 1 Uhr, Arretierung bei 12 Uhr.
Probesitzen. Einmal innen und...
...einmal außen zum Vergleich.
Anzeichnen und los geht's!
Das Plastikgehäuse ist sehr weich, mit Laubsäge, Feile und Messer geht es am Besten.
Der untere Rand muß durch Erhitzen gerade gebogen werden. Immer wieder kontrollieren und hier und da ein Quentchen Material entfernen, bis der Lüfterdeckel in die neue Aussparung paßt!
Um meine Neugier zu befriedigen, habe ich mal schnell alles zusammen gebaut und eingeschaltet. Man! Macht der Lüfter Balett!
Das Lüftergehäuse ist aus dem schönsten Termoplast. Da sich dieses mit der Zeit eine eigene Form gegeben hat, habe ich ihm eine orthopädische Einlage verordnet.
Links im Bild sieht man das Teil, das ich aus verzinktem Tafelblech ausgeschnitten und gefalzt und gebogen habe.
Frag mich blos niemand nach Maßen und Skizzen. Irgendwie habe ich das mit Schraubstock und Laubsäge hinbekommen und es paßte auf anhieb straff in das Gehäuse. Die Pfalze und Winkel stabilisieren das filigrane Gebilde. Nach dem ich alles festgenietet habe, ist das Gehäuse wieder akkurat gerade.
Ich habe mir sehr viel Zeit gelassen mit diesem und dem Armaturenbrett Projekt. Denke aber, das ich alles bis Dornburg 2003 fertig haben werde.
Inzwischen habe ich auch einige PC-Lüfter beschafft und versucht, die Belüftung der Frontscheiben drastisch zu verstärken, bin aber zu dem Schluß gekommen, daß da, wo die Lüfter gut sitzen könnten, entweder eine Öffnung oder eine Klappe im weg ist. Es gibt weitaus wichtigere Dinge zu tun, als den ganzen Kasten neu zu bauen.
Schlußendlich werde ich es bei dem Leistungsstarken VW-Lüfter belassen und die Kiste allmählich verschließen.