Motor 353 - Nr. 3, der Zuverlässige

Dieser "dritte" Motor war prima. Ausdauernd, zuverlässig und leistungsstark. Ich nahm ihn nach ca. 170.000 km sicherheitshalber heraus, weil er bereits die typischen Lagergeräusche machte und ich regelmäßig zwischen Berlin und dem Frankfurter Raum pendeln mußte. Da ich seinerzeit diesen für meinen ersten Wartburg gebraucht kaufte, bleibt nur eine Schätzung der km Leistung (170.000 - 190.000 km). Inzwischen ist er überholt (geschliffen, gehont, neue Kolben und Kurbelwelle. 


Motor Nr. 3, ausgebaut, kurz vor der Generalüberholung.
Motor Nr. 3 zu zerlegen, war ein Akt! Ein Stehbolzen ist über die Jahre hinweg eine feste Partnerschaft mit dem Kopf eingegangen. Der Zylinderkopf mußte im wahrsten Sinn des Wortes abgeschraubt werden. Um das zu vermeiden, sind Stehbolzen stets leicht einzufetten, bevor sie eingesetzt werden!
Verunreinigtes, verkalktes Kühlwasser gepaart mit aggressiven Zusätzen, sorgen nicht nur für Verschleiß in Dichtungen und Lagern, versotten enge Bohrungen und bilden Ablagerungen, sondern "hageln" regelrecht Löcher in das weiche Aluminium. Deshalb immer destilliertes Wasser verwenden!
Die Kolben und die Zylinderlaufbahnen nach ca. 170.000 km sind in einem guten Zustand: keinerlei Freßstellen. Die Schwärzung der Kolben ist normal, sie wird verursacht von den Abgasen, wenn der Kolben den Ausgang durch seine Aufwärtsbewegung wieder verschließt. Meist ist der oberste Kolbenring verkokt und nicht mehr frei beweglich. Typisch Zweitakter.
In der Tat es wurde Zeit, den Motor zu überholen, denn das untere Pleuellager von Zylinder 1 hat deutlich Spiel. Nebenbei hat sich schon eine beträchtlich große Menge Metallstaub dort abgelagert. Gefährlich!
Auch das äußerste Kurbelwellenlager hatte Spiel und läuft sehr geräuschvoll.