Restaurierung Fahrwerk 353W

Teil 4, Montage der Schwenklager

Sep
01
2007

Bevor man in die Kiste greift und Schrauben am Auto verteilt, sollte man deren Güte im Blick haben. Schraube ist nicht gleich Schraube. Und nicht nur am Zylinderkopf werden zähe Materialien verschraubt.
Insbesondere bei Ebay-Verkäufen sollte man kritisch prüfen, was da verkauft wird. Meine Schwenklager wurden mit neuen Sicherungsblechen und scheinbar dazugehörenden Schrauben geliefert. Tatsächlich sind die Schrauben mit dem Aufdruck "48" viel zu weich! Wer das an seiner Lenkung verbaut, baut ein erhebliches Sicherheitsrisiko ein. Bei den ESKA-Schrauben muß ein Wert von "10.9" darauf stehen, dann ist es richtig!

Ähnlich verhält es sich bei den Schrauben, für z.B. die Scheibenbremse. In der Schachtel, die ich aus der Galvanik zurück erhalten habe, sehen alle Schrauben gleich schön aus.
Äußerlich kaum zu unterscheiden, aber der Aufdruck zeigt es: "10.9" ist richtig für die Scheibenbremse, "88" ist ungeeignet!

Mit den geeigneten Werkzeugen ist es einfach, einen neuen Simmering einzusetzen. Aber auch ohne geht das. Wichtig ist, den Simmering absolut plan einzusetzen. Ein welliger Ring kann nicht abdichten.
Die Dichtlippe des Simmerings muß "in einer Spur laufen" und nicht im Zickzack. Später wird hier der Spritzring der Antriebswelle in die Dichtung "eingreifen".  

 

Um die Spurstangenhebel zu befestigen, zieht man sie am besten mit längeren Schrauben in die Position, statt einen Hammer oder den Schraubstock zu bemühen. Nur so ist gewährleistet, daß die Schrauben passen.
Die provisorischen Schrauben ersetze ich zu einem späteren Zeitpunkt durch die richtigen.  

 

Nicht immer lassen sich Kugelköpfe leicht an- oder abbauen. Häufige Ursache: Rost.

Die galvanisierte Schicht Zink ist zwar nur Mikrometer dick, dennoch sorgt sie für einen straffen Sitz. Gut gefettet kann ich die Kugelköpfe mit einem Gummihammer leicht überreden (schlimmer als Fahrbahnstöße ist das auch nicht). Den Rest zieht dann die Mutter in Position.  

 

Das Einsetzen der Schwenklager in die Dreieckslenker ist kein Problem und mit wenigen Handgriffen erledigt. Da ich seit Jahren ohnehin mir zur Angewohnheit gemacht habe, jede Schraube und Mutter zu reinigen und zu fetten, werde ich auch in einigen Jahren noch die Schraubverbindungen lösen können.